Frankfurt am Main:90 Rosen zur Erinnerung an Holocaust-Opfer Karolina Cohn

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Mit Blumen auf dem Stolperstein und einer Aktion auf sozialen Medien ist am Mittwoch in Frankfurt an das Holocaust-Opfer Karolina Cohn erinnert worden. Archäologen hatten den Anhänger des in Frankfurt geborenen jüdischen Mädchens bei Ausgrabungen im Vernichtungslager Sobibor gefunden und ihn mit Hilfe von Wissenschaftlern Karolina zuordnen können. Ein ähnlicher Anhänger ist von Anne Frank bekannt, die wie Karolina im Jahr 1929 geboren wurde. Karolina wäre am Mittwoch 90 Jahre alt geworden.

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Mit Blumen auf dem Stolperstein und einer Aktion auf sozialen Medien ist am Mittwoch in Frankfurt an das Holocaust-Opfer Karolina Cohn erinnert worden. Archäologen hatten den Anhänger des in Frankfurt geborenen jüdischen Mädchens bei Ausgrabungen im Vernichtungslager Sobibor gefunden und ihn mit Hilfe von Wissenschaftlern Karolina zuordnen können. Ein ähnlicher Anhänger ist von Anne Frank bekannt, die wie Karolina im Jahr 1929 geboren wurde. Karolina wäre am Mittwoch 90 Jahre alt geworden.

Ob Karolina in Sobibor ermordet wurde oder im Ghetto von Minsk starb, in das sie mit ihren Eltern und ihrer kleinen Schwester deportiert wurde, ist nicht bekannt. Da Sobibor ein reines Vernichtungslager war und die Namen der Ermordeten nicht registriert wurden, war die Identifizierung Karolinas durch ihren Anhänger für die Archäologen ein besonderer Erfolg.

„Jeder kennt Anne Frank - Karolina steht für die 1,5 Millionen meist unbekannten jüdischen Kinder und Jugendlichen, die ermordet wurden“, sagte Cornelia Levi von der Claims Conference in Deutschland. Freiwillige überreichten Passanten Rosen, um sie an den vor zwei Jahren zur Erinnerung an die Familie angebrachten Stolpersteinen niederzulegen.

„Es ist wichtig, daran zu erinnern - gerade jetzt“, sagte eine ältere Frau, die kurz vor den Stolpersteinen verharrte. „Ich finde es erschreckend, dass so viele nichts gelernt haben und es wieder so viele Rechtsextreme gibt.“ Gerade wenn ein persönliches Schicksal näher gebracht werde, berühre das, sagte eine junge Frau. „Es ist sehr wichtig, dass das alles nicht in Vergessenheit gerät.“

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