Dresden:Dresdner Gedenken 2021 auf Distanz: Virtuelle Menschenkette

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Das Dresdner Gedenken an die Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg am 13. Februar 1945 wird wegen der pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen diesmal...

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Dresden (dpa/sn) - Das Dresdner Gedenken an die Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg am 13. Februar 1945 wird wegen der pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen diesmal vorwiegend virtuell ablaufen. Am 76. Jahrestag muss auf Veranstaltungen und auch die Menschenkette verzichtet werden, wie Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) am Donnerstag sagte. Mit Hilfe von Porträts, die an Fassaden in der Altstadt projiziert werden, soll sie sich diesmal virtuell um die Innenstadt ziehen. Hilbert rief die Bürger auf, dafür digitale Fotos von sich einzusenden, die zur üblichen Stunde dann an ausgewählte Gebäude projiziert werden.

„Ich kann nur immer wieder davor warnen, den 13. Februar für die eigene Ideologie zu missbrauchen“, sagte Hilbert unter Verweis auf rechtsextreme Aktivitäten. Das dürfe nicht unwidersprochen bleiben. Es brauche ein „eindeutiges Symbol des Erinnerns“, Ausdruck des Verstehens und Bekenntnis, dass Rassismus, Hass und Hetze keinen Platz in der Stadt haben.

Nur im kleinen Kreis werden Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und Hilbert am Abend an der Erinnerungsstätte auf dem Altmarkt weiße Rosen niederlegen und kurz sprechen. Je mehr Menschen per Livestream zuschauen, umso deutlicher wird dort das Band einer Lichtinstallation, sagte Joachim Klose von der Arbeitsgemeinschaft „13. Februar“. Das Gedenkkonzert der Philharmonie und das Geläut der Innenstadtglocken werden in TV und Radio übertragen, ein digitales Friedensgebet in der Frauenkirche soll online verbinden. Davor können Menschen Kerzen abstellen beim Gang durch die Stadt - mit einer Person aus einem anderen Hausstand.

Dresden war am 13. Februar 1945 und in den Tagen danach von britischen und amerikanischen Bomben stark zerstört worden; bis zu 25 000 Menschen starben. Neonazis hatten früher immer wieder versucht, den Gedenktag zu missbrauchen. Seit 2012 überwiegt das friedliche Gedenken der Bürger - diesmal unter dem Motto „Erinnern, um nicht zu wiederholen!“.

© dpa-infocom, dpa:210204-99-302073/2

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