Klimakrise:"Geoengineering ist einfach zu verlockend"

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Der Ausbruch des Mount Pinatubo im Juni 1991 schleuderte 17 Millionen Tonnen Schwefeldioxid in die Atmosphäre. Das kühlte die Luft weltweit um etwa ein halbes Grad ab. (Foto: ROMEO GACAD/AFP)

Sollte man Schwefelpartikel in die Atmosphäre streuen, um die Erderwärmung zu bremsen? Warum Klimaökonom Gernot Wagner glaubt, dass die Menschheit um solares Geoengineering kaum herumkommen wird.

Interview von Christoph von Eichhorn

Gernot Wagner sitzt vor seinem Whiteboard in Manhattan, auf dem komplizierte Formeln aufgemalt sind. In der Theorie sei alles ganz einfach, sagt der 43-Jährige, da wäre der Klimawandel wohl längst gestoppt, indem man nüchtern die Kosten der Erderwärmung gegen die ihrer Bekämpfung abgewogen hätte. Doch das Wissen darum reiche in der Praxis leider nicht aus. Deshalb beschäftigt sich Wagner seit Jahren auch mit Geoengineering, der Idee, mit technischen Mitteln die Erde zu kühlen. Wagner hat an der Harvard University das dortige Geoengineering-Forschungsprogramm mitbegründet und zuvor unter anderem für die US-Umweltorganisation Environmental Defense Fund (EDF) gearbeitet. Der gebürtige Österreicher lebt seit mehr als zwei Jahrzehnten in den USA, seinen heimatlichen Akzent hat er sich aber bewahrt. Zuletzt ist von ihm das Buch "Und wenn wir einfach die Sonne verdunkeln" (Oekom-Verlag) erschienen.

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