Forschungspolitik:Verschwendete Daten

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Ausgerechnet deutsche Hochschulen machen Ergebnisse ihrer Studien häufig nicht öffentlich. (Foto: Andrew Brookes/imago images/Westend61)

Ergebnisse klinischer Studien bleiben häufig unveröffentlicht - obwohl Universitäten dafür öffentliche Geldern nutzen und Testpersonen freiwillig teilnehmen. Das gilt selbst bei Studien mit Kindern.

Von Christina Berndt und Markus Grill

Wie wichtig klinische Studien für den medizinischen Fortschritt sind, zeigt sich in der Corona-Krise wieder überdeutlich. Ob das Malaria-Medikament Hydroxychloroquin, auf das der US-Präsident schwört, wirklich gegen Covid-19 hilft? Welcher Impfstoff am Ende am meisten nützt und am wenigsten schadet? Nur kontrollierte Studien mit vielen Patienten werden darauf Antworten geben. Allerdings tragen solche Studien selbstredend nur zum Erkenntnisgewinn bei, wenn ihre Ergebnisse auch öffentlich werden. Deshalb hat die EU das Register EudraCT (EU Drug Regulating Authorities Clinical Trials) eingerichtet, in dem Studien vor Beginn gemeldet werden müssen. Spätestens ein Jahr nach Studienende müssen die Ergebnisse eingepflegt werden, damit sie für Ärzte und Patienten weltweit verfügbar sind. Doch ausgerechnet deutsche Hochschulen laden ihre Daten häufig nicht hoch. Und obwohl viele Unis schon vor einem halben Jahr Besserung gelobt haben, hat sich seither nur punktuell etwas getan.

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