Ulm:Freude über Ulmer Beteiligung an Quantencomputer-Projekt

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Anja Karliczek (CDU), Bundesministerin für Bildung und Forschung. (Foto: David Hutzler/dpa/Archivbild)

Mit einem Milliardenprojekt will der Bund die Enzwicklung von Quantencomputern voranbringen - unter anderem in Ulm. 1,1 Milliarden Euro vergibt das...

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Berlin/Ulm (dpa) - Mit einem Milliardenprojekt will der Bund die Enzwicklung von Quantencomputern voranbringen - unter anderem in Ulm. 1,1 Milliarden Euro vergibt das Bundesforschungsministerium, 878 Millionen Euro stammen vom Bundeswirtschaftsministerium. Ziel sei, innerhalb der nächsten fünf Jahre in Deutschland einen konkurrenzfähigen Quantencomputer zu bauen und ein dazugehöriges Ökosystem mit potenziellen Anwendern zu schaffen, sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) am Dienstag. Eine wichtige Rolle ist dabei nach Angaben des baden-württembergischen Wirtschaftsministeriums dem Institut für Quantentechnologien des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Ulm zugedacht. Dort werden Präzisionsinstrumente für die Raumfahrt entwickelt.

„Die Quantentechnologien sind eine der entscheidenden Schlüsseltechnologien der Zukunft“, sagte Karliczek. „Sie werden es uns erlauben, unsere Kommunikation absolut sicher zu gestalten, durch hochsensible Sensoren Sprünge in der Medizintechnik zu machen oder mittels Quantencomputing bisher nicht lösbare Probleme in Logistik oder Materialforschung zu bewältigen.“

„Als führende Innovations- und Industrieregion in Europa bietet unsere Wirtschaft im Land eine Vielzahl an Anwendungsfeldern, für die das Quantencomputing in der Praxis nützlich werden kann“, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU). Sie sei überzeugt, dass sich bei der Entwicklung zahlreiche weitere heimische Unternehmen aktiv einbringen werden.

Mit dem Konzept der Quantencomputer reagiert die Forschung und Industrie auf die Tatsache, dass die bislang übliche Entwicklung von Hochleistungscomputern an ihre physikalischen Grenzen stößt. Ein Quantencomputer speichert Informationen nicht in Form von Bits, die nur zwei mögliche Zustände annehmen können, nämlich Eins oder Null. Ein Qubit eines Quantencomputers kann stattdessen beides gleichzeitig sein, also Eins und Null. Das Quantenteilchen hält solange beide Zustände inne, bis man es sich ansieht oder misst. Damit können Quantencomputer theoretisch um ein Vielfaches schneller und leistungsfähiger sein als herkömmliche Rechner.

© dpa-infocom, dpa:210511-99-556696/2

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