Wie eine riesige, schwarz und dottergelb lackierte Birne liegt das Ungetüm in einer Werkshalle im nordportugiesischen Hafenort Aguçadoura, das Innere voller Schienen und Stangen, Kabel und Elektronik. Im Frühjahr will der Hersteller, die schwedische Firma Corpower, die Konstruktion auf ein Schiff verladen und vor der Küste auf vier am Meeresgrund verankerte Pfeiler setzen. Dort wird die Birne zur Boje, so der Plan: Sie soll, bewegt durch das Auf und Ab der Wellen, auf dem Wasser tanzen und dabei die Pfeiler auf und ab gleiten lassen. Die Bewegung treibt einen Generator im Innern an, der Strom erzeugt. Bis zu 300 Kilowatt Leistung kann die 19 Meter hohe Stromboje nach Angaben von Corpower aus den Wellen holen, knapp ein Dreißigstel so viel wie ein modernes Offshore-Windrad in der Spitze liefert.
Energie:Wellenmechanik
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In der EU soll künftig auch aus Meereswellen Strom gewonnen werden. Kann das funktionieren? Ein Besuch an der Küste Portugals, wo ein Prototyp entsteht.
Von Ralph Diermann
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