Zuletzt wetteiferten zwei Teams darum, künstliche menschliche Embryonen alleine aus Stammzellen zu erschaffen, ohne Ei- oder Samenzellen. Im Rennen: Forscherinnen und Forscher um Magdalena Zernicka-Goetz von der University of Cambridge und vom California Institute of Technology sowie um Jacob Hanna vom Weizmann-Institut in Israel. Nun haben beide Gruppen ihr Ziel erreicht, mit teils verschiedenen Verfahren. Die erzeugten Embryonen bezeichnen sie als "Modelle" für die Forschung: Sie würden sechs bis 14 Tage alten natürlichen Embryonen in einigen Aspekten ähneln, seien aber noch wenig differenziert, es seien keine Ansätze von Herz, Hirn oder anderen Organen zu erkennen. Der Embryologe Michele Boiani vom Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin in Münster erklärt, wie er die Entwicklungsmöglichkeiten dieser Embryonen einschätzt - und warum er nicht von Modellen sprechen möchte.
Künstliche Embryonen:"Diese Forschung könnte verboten werden"
Lesezeit: 6 min
Wissenschaftler schaffen Embryonen, ohne Ei- oder Samenzellen zu verwenden. Können daraus Menschen erwachsen? Und darf man das überhaupt? Der Embryologe Michele Boiani über die Notwendigkeit, ethische Bewertungen zu überdenken.
Interview von Hanno Charisius
Reproduktionsmedizin:"Künstliche Befruchtung wird immer normaler werden"
Doch längst nicht alle Menschen mit unerfülltem Kinderwunsch können sich medizinische Hilfe leisten. Warum das ein Problem werden könnte, erklärt die Rostocker Soziologin Heike Trappe.
Lesen Sie mehr zum Thema