Das Unternehmen habe versucht, das Schweigen von Experten zu erkaufen, um mögliche Schadensersatzklagen zu vermeiden, sagte Cary Nelson vom Amerikanischen Verband der Professoren im britischen Rundfunksender BBC.

Der Ölkonzern hat laut eigenen Angaben Dutzende Wissenschaftler "mit Fachkenntnissen über den Golf von Mexiko" beauftragt, die Folgen der Ölpest zu untersuchen.
Laut der BBC hat BP den Wissenschaftlern einen Vertrag angeboten, um sich damit die Geheimhaltung der Forschungsergebnisse zu sichern. Demnach dürften die Wissenschaftler ihre Daten drei Jahre lang nicht veröffentlichen - oder jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt nicht, an dem die US-Regierung die Schadensersatzzahlungen wegen der Katastrophe abschließend festlege.
Das Unternehmen beteuerte in der BBC dennoch, dass es den Forschern keine Beschränkungen auferlege, "über wissenschaftliche Daten zu reden". Bop Shipp, der Leiter der Meeresforschung an der Universität von South Alabama, sagte dem Sender jedoch, Anwälte von BP hätten ihn angesprochen und versucht, seine ganze Abteilung zur Mitarbeit zu gewinnen.
Als er die Grundregeln festgelegt habe, dass alle Daten der Wissenschaftsgemeinschaft frei zugänglich sein und unabhängig überprüft werden müssten, seien die BP-Vertreter wieder abgezogen. "Wir haben nie mehr etwas von ihnen gehört."