Betrug in der Wissenschaft:Die Gaga-Papers

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Dutzende Texte in Tagungsbänden enthielten Blindtext. (Foto: imago/Westend61)

Viele Wissenschaftler ernten für die Anzahl ihrer Publikationen Respekt. Aber 2013 wurde entdeckt, dass einige sinnfreien Blindtext veröffentlichen. Warum sind manche dieser Dokumente noch im Umlauf?

Von Elke Reinecke

Herr Zhiming Q., seines Zeichens Wissenschaftler an einer technischen Universität im Norden Chinas, kann auf eine phänomenale Veröffentlichungs- und Vortragskarriere zurückblicken. In den Jahren 2008 und 2009 nahm er an Dutzenden Kongressen teil und ist mit insgesamt ungefähr 50 Artikeln in den jeweiligen Tagungsbänden vertreten. Da die Menge an Veröffentlichungen als Zeichen für wissenschaftliche Produktivität gilt und sich damit Fördergeld und attraktive Jobs beschaffen lassen, dürfte Herr Q. einige Vorteile gehabt haben. Allerdings beschränkt sich seine enorme Produktivität vornehmlich auf diese beiden Jahre. Vielleicht hat ja irgendwann jemand mit etwas Fachkenntnis oder auch nur Englischkenntnissen einen Blick auf manche seiner Paper geworfen. Mindestens drei wurden bereits vor Jahren als wissenschaftlich verpackter schierer Unsinn enttarnt. Sinnfreier Blindtext.

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