Archäologie:Stonehenge-Steine waren 386 Kilometer unterwegs

Britische Wissenschaftler haben den Ursprung der Steine von Stonehenge exakt bestimmt. Ein Großteil der Megalithen stammt demnach aus dem Südwesten von Wales.

Sebastian Herrmann

Die Monolithe von Stonehenge verbreiten Ehrfurcht. Wie haben es die Menschen vor etwa 5000 Jahren geschafft, die meterhohen und tonnenschweren Steine aufzurichten? Und wie haben sie ihr Baumaterial überhaupt bis nach Amesbury in England geschafft?

Ein Großteil der in Stonehenge verbauten Steine stammt aus dem Südwesten von Wales. (Foto: N/A)

Denn eines ist laut Richard Bevins vom National Museum Wales und Rob Ixer von der Leicester University sicher: Ein Großteil der in Stonehenge verbauten Steine stammt aus dem Südwesten von Wales - und das hieße, der Transportweg hätte ziemlich genau 386 Kilometer betragen.

Die Wissenschaftler analysierten die mineralische Zusammensetzung und die Textur von Rhyoliten, die in Stonehenge verbaut wurden. Schon lange gab es den Verdacht, dass dieses Material aus den nördlichen Preseli Hügeln in Wales nahe Pont Saeson stammt. Bevins und Ixer konnten anhand ihrer Analysen den Ort, von dem die Stonehenge-Steine stammen, bis auf 70 Meter genau lokalisieren.

Bleibt das Rätsel, wie die Menschen die Brocken vor Jahrtausenden bis zum heutigen Stonehenge geschafft hatten. Womöglich wurden die Monolithe auf riesigen Flößen über den Bristolkanal und den Fluss Avon transportiert. Oder die Natur hat die Steine selbst nach Wiltshire verfrachtet: Es wäre auch möglich, dass Gletscherzungen die Steine aus Wales fortgetragen haben.

© SZ vom 21.12.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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