Mainz:Römische Fußbodenheizung gefunden

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Mainz (dpa/lrs) - Rund 20 Steindruckplatten mit gut erhaltenen Vorlagen aus dem frühen 20. Jahrhundert sowie Reste eines gehobenen römischen Wohnhauses haben Archäologen auf einer Baustelle in der Mainzer Innenstadt ausgegraben. Wo noch bis vor wenigen Jahren ein traditionsreiches Kino samt Einkaufspassage stand, hatten die Römer ein zweistöckiges Wohnhaus mit Fußbodenheizung errichtet, wie die Leiterin der Mainzer Außenstelle der Direktion Landesarchäologie der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Marion Witteyer, am Donnerstag sagte. Wahrscheinlich habe das Haus auch einen Innenhof gehabt, sagte Grabungsleiter Klaus Soukup.

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Mainz (dpa/lrs) - Rund 20 Steindruckplatten mit gut erhaltenen Vorlagen aus dem frühen 20. Jahrhundert sowie Reste eines gehobenen römischen Wohnhauses haben Archäologen auf einer Baustelle in der Mainzer Innenstadt ausgegraben. Wo noch bis vor wenigen Jahren ein traditionsreiches Kino samt Einkaufspassage stand, hatten die Römer ein zweistöckiges Wohnhaus mit Fußbodenheizung errichtet, wie die Leiterin der Mainzer Außenstelle der Direktion Landesarchäologie der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Marion Witteyer, am Donnerstag sagte. Wahrscheinlich habe das Haus auch einen Innenhof gehabt, sagte Grabungsleiter Klaus Soukup.

Spätestens seit 1905 habe am selben Ort dann eine Druckerei gestanden, sagte Witteyer. Mit Hilfe der gefundenen dicken Solnhofer Platten seien in einem Flachdruckverfahren unter anderem Etiketten für Wein-, Rum- und Bierflaschen hergestellt worden. Aber auch Druckplatten mit Etiketten für eine Spedition und Milchprüfetiketten fanden die Archäologen. Einige seien auf Französisch gewesen. Die Vorlagen basierten auf zum Teil noch sehr gut lesbaren Federzeichnungen. Auch ein Fläschchen - das vermutlich Tinte enthält - haben die Archäologen ausgegraben.

Zu den römischen Funden gehört auch ein Estrichboden aus Kalkmörtel mit Sand und roten Ziegelkleinschlags, der später durch quadratische Ziegelboden ersetzt wurde. Beide waren Teil eines Flurs, der daraufhin deutet, dass es ein gehobenes Wohnhaus war.

Auf dem rund 2000 Quadratmeter großen Grundstück sollen bis 2022 Eigentumswohnungen und zwei Geschäfte entstehen. Geplant seien 33 Wohnungen mit 50 bis 140 Quadratmetern, sagten Vertreter des Bauträgers bei dem Baustellenrundgang. Auch eine Passage werde es wieder geben. Das Gebäude mit dem alten Kino sei vor fünf Jahren gekauft worden, habe aber nicht erhalten werden können, sondern habe abgerissen werden müssen, weil es so marode war.

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