Limburg an der Lahn:Gerichtsentscheidung um römischen Pferdekopf erwartet

Limburg (dpa/lhe) - Im zähen Streit um den Wert eines römischen Bronze-Pferdekopfs steht eine Entscheidung an. Das Landgericht Limburg will am Freitag (27. Juli) seine Sicht in dem Fall verkünden. Möglich sei ein Urteil, denkbar aber auch ein Beschluss beispielsweise über weitere Beweismittel, sagte ein Gerichtssprecher. In dem seit Jahren laufenden Streit geht es um den Wert der antiken Skulptur, den das Land Hessen geringer eingeschätzt hat als ein Landwirt aus Lahnau (Lahn-Dill-Kreis).

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Limburg (dpa/lhe) - Im zähen Streit um den Wert eines römischen Bronze-Pferdekopfs steht eine Entscheidung an. Das Landgericht Limburg will am Freitag (27. Juli) seine Sicht in dem Fall verkünden. Möglich sei ein Urteil, denkbar aber auch ein Beschluss beispielsweise über weitere Beweismittel, sagte ein Gerichtssprecher. In dem seit Jahren laufenden Streit geht es um den Wert der antiken Skulptur, den das Land Hessen geringer eingeschätzt hat als ein Landwirt aus Lahnau (Lahn-Dill-Kreis).

Archäologen hatten im August 2009 auf dem Grundstück des Mannes den Kopf entdeckt. Er ging in den Besitz des Landes über. Nach der damaligen Rechtslage steht dem Grundstückseigentümer die Hälfte des Wertes als Entschädigung zu. Doch wie viel ist der Kopf, Teil eines Reiterstandbilds, das wohl Kaiser Augustus (63 v. bis 14 n. Christus) darstellte, wirklich wert?

Anfangs ging der Landwirt davon aus, dass ihm 1,8 Millionen Euro zustehen, Hessen wollte zunächst aber nur 48 000 Euro zahlen. Im Lauf des Streits wurden mehrere Gutachten erstellt, im Dezember 2016 landete der Fall vor dem Limburger Landgericht. Ein Zivilrichter schlug einen Vergleich über rund 500 000 Euro vor, der aber nicht zustande kam. Schließlich beauftragte das Gericht eine Gutachterin, die den Wert der Skulptur auf 1,6 Millionen Euro schätzte. Das Kunstministerium will nun die Entscheidung des Gerichtes abwarten, wie ein Sprecher in Wiesbaden sagte.

Die Entdeckung des Pferdekopfes galt als Sensation. Experten sprachen von einem „Fund mit Weltrang“. Der Kopf wurde restauriert und soll einmal im Römerkastell Saalburg in Bad Homburg gezeigt werden.

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