Robbie Mallett hatte nicht erwartet, dass Wärme in der Antarktis für ihn ein besonderes Problem darstellen könnte. Der Meereisforscher hat gerade den Winter, der in der Antarktis von März bis Oktober dauert, in der britischen Forschungsstation Rothera verbracht. Dort wollte er das Meereis vor der Küste mit Laserscannern und anderen Instrumenten untersuchen. Doch dieses Jahr sei es so warm gewesen und das Meereis häufig so dünn, "dass es bei schlechtem Wetter wieder wegschmolz oder vom Wind weggetragen wurde", berichtet Mallett in einer E-Mail. Solche Bedingungen machen die Arbeit auf dem Eis lebensgefährlich. Ein Instrument trieb mit einer abgebrochenen Eisscholle davon, zum Glück konnten es die Forscher mit einem kleinen Boot bergen, bevor es unterging. Oft konnte Mallett nur mit Skiern und eingepackt in einen Überlebensanzug auf das Eis gehen - wenn überhaupt. Die meiste Zeit wich der Forscher auf einen Gletscher im Inland aus, um dort Messungen durchzuführen.
Eisschmelze in der Antarktis:"Es ist nicht viel übrig"
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Noch nie seit Beginn der Messungen hat sich rund um die Antarktis so wenig Meereis gebildet wie in diesem Jahr. Wie Forscher die rasanten Veränderungen erklären.
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