Schwerin:Mülldeponie Ihlenberg: Weitere Studie zu Krebsrisiko

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Schwerin (dpa/mv) - Die landeseigene Ihlenberger Abfallgesellschaft (IAG) hat eine weitere Studie zu möglichen Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit der Sondermülldeponie in Nordwestmecklenburg in Auftrag gegeben. Die neuerliche Untersuchung sei bereits im Frühjahr 2018 vom Deponiebeirat beschlossen worden, sagte ein Sprecher des zuständigen Ministeriums für Wirtschaft und Gesundheit am Freitag in Schwerin. Wie die "Schweriner Volkszeitung" (Freitag) berichtete, wird die Erhebung erneut von Wissenschaftlern der Universität Greifswald vorgenommen. Bis Ende 2020 sollen demnach die Daten mehrerer Hundert Menschen, die auf Norddeutschlands größter Sondermülldeponie tätig waren oder sind, sowie von Anwohnern auf mögliche Krebserkrankungen analysiert werden.

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Schwerin (dpa/mv) - Die landeseigene Ihlenberger Abfallgesellschaft (IAG) hat eine weitere Studie zu möglichen Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit der Sondermülldeponie in Nordwestmecklenburg in Auftrag gegeben. Die neuerliche Untersuchung sei bereits im Frühjahr 2018 vom Deponiebeirat beschlossen worden, sagte ein Sprecher des zuständigen Ministeriums für Wirtschaft und Gesundheit am Freitag in Schwerin. Wie die „Schweriner Volkszeitung“ (Freitag) berichtete, wird die Erhebung erneut von Wissenschaftlern der Universität Greifswald vorgenommen. Bis Ende 2020 sollen demnach die Daten mehrerer Hundert Menschen, die auf Norddeutschlands größter Sondermülldeponie tätig waren oder sind, sowie von Anwohnern auf mögliche Krebserkrankungen analysiert werden.

Die Untersuchung solle - auch unter Einbeziehung früherer Ergebnisse - Aufschluss über die Häufigkeit von Krebsneuerkrankungen im Deponieumfeld geben. Laut Gesundheitsministerium umfasst das Untersuchungsgebiet einen Umkreis von zehn Kilometern um die Deponie. Damit seien neben den Anliegerorten Lüderdorf, Selmsdorf und Schönberg auch östliche Stadtteile der nahe gelegenen Hansestadt Lübeck sowie Dassow im Norden einbezogen.

Den Angaben zufolge sollen die anonymisiert ermittelten Informationen mit den Krebsregistern in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein abgeglichen werden. Die Wissenschaftler können daraus Rückschlüsse ziehen, ob es im Deponieumfeld häufiger zu Krebserkrankungen gekommen ist. In einer 2008 veröffentlichten Studie war für Mitarbeiter der Deponie eine erhöhte Krebshäufigkeit konstatiert worden. Bei einer zweiten Erhebung habe sich die erhöhte Krankheitsrate aber nicht bestätigt, berichtete die „Schweriner Volkszeitung“ unter Berufung auf Greifswalder Mediziner.

Die an der mecklenburgisch-holsteinischen Grenze gelegene Deponie, auf der schon zu DDR-Zeiten für Devisen auch giftiger Sondermüll aus Westeuropa eingelagert wurde, sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Zuletzt hatten Berichte über massive Grenzwertüberschreitungen bei Mülllieferungen die Bevölkerung in Unruhe versetzt. Zudem gibt es immer wieder Befürchtungen, dass möglicherweise austretende Giftstoffe ins Grundwasser gelangen und dann das Trinkwasser gefährden könnten. Die Deponieleitung verweist ihrerseits auf eine moderne Sickerwasseraufbereitung und ein engmaschiges Kontrollnetz.

Noch ist unklar, wie lange die Deponie betrieben werden soll. Die bisherigen Planungen des Landes gehen von einer Schließung 2035 aus.

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