Wirtschaft kompakt:Angst vor Jobverlust vermiest Shoppinglaune

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Die Verbraucher schnallen den Gürtel enger: Weil immer mehr Menschen um ihren Job bangen, geben sie weniger Geld aus - zum Leidwesen der Wirtschaft.

Eine zunehmende Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes vermiest den Verbrauchern zusehends die Stimmung. Das Konsumklima verschlechterte sich im Februar dementsprechend leicht, wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg mitteilte.

Die Konjunkturerwartung musste demnach deutliche Einbußen hinnehmen, die Einkommenserwartung und die Anschaffungsneigung verloren leicht an Wert. Der GfK-Konsumklimaindex sagt daher nach 3,3 Punkten im Februar eine Verschlechterung auf 3,2 Punkte im März voraus.

Die Angst vor einem Jobverlust überlagere inzwischen die positiven Effekte des Wachstumsbeschleunigungsgesetzes der Regierung, erklärte die GfK. Verunsichert seien die Verbraucher auch durch die öffentliche Diskussion um die Haushaltslage in Griechenland und anderen europäischen Staaten.

Die Menschen erwarten davon demnach negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. Dadurch lässt auch die Kauflust nach, die zu Jahresbeginn noch durch den Preiskampf des Einzelhandels befeuert worden war.

Hyundai ruft Tausende Wagen in die Werkstätten

Nach Toyota ruft nun auch der koreanische Autobauer Hyundai Tausende Wagen wegen technischer Probleme in die Werkstätten zurück. Hintergrund sind Kundenbeschwerden über Schwierigkeiten mit der Schließanlage an den Vordertüren. Betroffen sind rund 47.000 Hyundai Sonata, von denen etwa 46.000 in Südkorea und weitere 1300 in den USA gefertigt wurden. Wie das Unternehmen mitteilte, erfolgt der Rückruf auf freiwilliger Basis.

Die zuständigen Behörden sollten noch in dieser Woche informiert werden, die Rücknahme sei für kommenden Monat geplant. Die Rückruf-Ankündigung schickte die Aktie des Konzerns, der zusammen mit dem Hersteller Kia Hyundai der fünftgrößte Automobilhersteller der Welt ist, auf Talfahrt.

Konkurrent Toyota steht wegen des Rückrufs von 8,5 Millionen Modellen nach Problemen mit Gaspedalen, Fußmatten und Bremsen in der Kritik. Am Mittwoch soll Unternehmenschef Akio Toyoda vor einem Ausschuss des US-Repräsentantenhauses dazu aussagen.

Japanische Exporte steigen wie seit 30 Jahren nicht mehr

Die japanische Exportwirtschaft hat im Januar einen so starken Aufschwung wie seit 30 Jahren nicht mehr erlebt. Die Ausfuhren der zweitgrößten Volkswirtschaft nahmen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 40,9 Prozent auf rund 4,902 Milliarden Yen (37,7 Milliarden Euro) zu, wie das Finanzministerium mitteilte. Ein ähnliches Ausfuhrplus hatte das asiatische Land zuletzt im Februar 1980 erlebt.

Die starken Exportzahlen verdankte Japan den Angaben zufolge besonders dem Handel mit den Ländern der Region: Die Ausfuhren nach China nahmen um 79,9 und nach Taiwan um 100,4 Prozent zu. Aber auch die Exporte in die USA sowie - erstmals seit 29 Monaten - in die EU wuchsen um 24,2 beziehungsweise 11,1 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte die exportlastige japanische Wirtschaft als Folge der weltweiten Wirtschaftskrise ein schwarzes Jahr erlebt und war um fünf Prozent geschrumpft.

© sueddeutsche.de/AFP/DAPD/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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