Wirecard:Die fragwürdige Rolle der Analysten

Lesezeit: 6 min

Analysten, Händler, Investoren: An der Börse gibt es viele Akteure, die mit ihren Berichten und Analysen Kurse beeinflussen können. (Foto: imago images / Panthermedia)

Sie haben Wirecard bis zum Schluss in den Himmel gelobt und damit wohl dazu beigetragen, dass noch mehr Milliarden verloren gingen. Eine Analystin hat es besonders weit getrieben.

Von Meike Schreiber und Nils Wischmeyer

Aktienanalysten gelten gemeinhin als nüchtern, insofern war es ein eher ungewohnter Gefühlsausbruch, als Heike Pauls am 31. Januar 2019 die Lage bei Wirecard analysierte. "More fake news", mehr Falschmeldungen, schrieb die Analystin der Commerzbank zu Wirecard und meinte damit nicht den Zahlungsdienstleister, sondern ausgerechnet die Financial Times. "Gestern", so Pauls, habe Dan McCrum, Journalist bei der ansonsten renommierten FT, einen weiteren negativen Artikel über Wirecard verfasst. Ein "Serial Offender" sei er, ein Serientäter. Die Marktmanipulation sei offensichtlich, schrieb Pauls. Mit anderen Worten: Die FT verfasse absichtlich kritische Artikel über Wirecard, damit der Aktienkurs des Tech-Unternehmens falle und Spekulanten daran verdienten.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusExklusivWirecard-Skandal
:15 Straftaten, 500 Millionen Euro

Der Haftbefehl gegen Jan Marsalek und weitere Ermittlungsunterlagen zeigen: Eine Bande um den Wirecard-Vorstand soll das eigene Unternehmen dreist ausgenommen haben.

Von Lena Kampf, Klaus Ott, Reiko Pinkert und Jörg Schmitt

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: