Es gab eine Zeit, vor einem halben Jahr, da gab es deutlich mehr Meinungen zu Wärmepumpen als Wärmepumpen selbst. Ständig wurde darüber debattiert, ob sich die Technologie für die eigenen vier Wände lohnen wird. Und wenn ja, welche Pumpe denn etwas taugt. Nun hat sich Stiftung Warentest erstmals dieser Frage angenommen und sechs Pumpen getestet. Die allgemeine Bilanz fällt positiv aus, alle getesteten Systeme können ein Haus im Winter warmhalten.
Um die Pumpe zu bewerten, ist es wichtig, zu wissen, wie sie funktioniert. Vereinfacht saugt sie Außenluft an und nutzt deren Wärme, um ein Kältemittel zu erhitzen. Das Kältemittel verdampft und ein Kompressor verdichtet es. Anschließend gibt es die Wärme an das Heizungssystem ab und verflüssigt sich wieder, dann kann der Zyklus von vorne beginnen. Das System läuft mit Strom. Aus energetischer Sicht sei daher vor allem die Effizienz entscheidend, sagt Marek Miara vom Fraunhofer-Institut für Solarenergiesysteme (ISE). Also wie viel Strom braucht man, um ein Haus zu beheizen?
Die Wärmepumpe des Testsiegers braucht jährlich weniger als 5000 Kilowattstunden Strom
Beim Sieger Viessmann lautet die Antwort: Weniger als 5000 Kilowattstunden im Jahr. Bei einem Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde sind das jährlich 1500 Euro Heizkosten. Zumindest gilt das für das mittelmäßig gedämmte Beispielhaus mit 140 Quadratmetern Fläche. Ähnlich gut schneiden die Modelle von Wolf sowie Stiebel Eltron ab. Das hintere Mittelfeld belegen Vaillant und Daikin, zum Schluss kommt Mitsubishi Electric. Die Pumpe dieses Herstellers braucht rund 30 Prozent mehr Strom als der Spitzenreiter von Viessmann.
Auf der anderen Seite teilen sich die Modelle von Viessmann, Wolf und Stiebel Eltron auch das Treppchen für die teuersten Modelle. Fast zwanzigtausend Euro kostet die Anlage von Stiebel Eltron. Mitsubishi Electric bietet das Modell hingegen für die Hälfte des Preises an. Eine effektivere Pumpe kann sich finanziell trotzdem lohnen, je nach Laufzeit und Strompreis. Ohnehin gäbe es laut Experte Miara auch andere wichtige Merkmale für den Betrieb, "zum Beispiel den Schall oder die Installation selbst".
Der Schallpegel variiert bei den getesteten Modellen zwischen 48 und 59 Dezibel. Die lauteste Pumpe von Vaillant ist damit etwa so hörbar wie ein Gespräch in nächster Nähe. Es sollte also genau darauf geachtet werden, wo die Pumpe platziert wird - direkt unter dem Schlafzimmerfenster ist womöglich nicht der beste Platz. Installiert werden sollte sie von einem Profi. Davon abgesehen, dass das Heimwerkern oft das nötige Werkzeug fehlt, wiegt so eine Wärmepumpe auch mal über 200 Kilogramm. Und wenn beim Einbau Fehler gemacht werden, kostet das die Pumpe an Effizienz.
Die Pumpen laufen mit unterschiedlichem Kältemittel. Die Chemikalie, die Daikin oder Mitsubishi Electric nutzen, heißt R32 und hat die 675-fache Treibhauswirkung von CO₂. Experte Miara kann allerdings entwarnen. Solange die Wärmepumpe nicht beschädigt ist, gebe es keine Probleme: "Es kommt kaum vor, dass Kühlmittel austritt, weil Wärmepumpen hermetisch aufgebaut sind. Das sind geschlossene Systeme." Eine Alternative zu R32 ist Propan, es verfügt über deutlich weniger Treibhauswirkung. Gleichzeitig gilt das Mittel als brennbar, es braucht Sicherheitsvorkehrungen. Und die Kosten können dann wieder auf die Pumpe zurückfallen.