Verkeht:Bürgermeister: Bei Elsass-Bahnlinie Tempo machen

Zwei Prellböcke stehen am Bahnhof von Breisach auf den Gleisen. (Foto: Philipp von Ditfurth/dpa)

Mit der Bahn aus Südbaden direkt ins elsässische Colmar fahren - das ist für Pendler und Touristen ein Wunschtraum. Ein Politiker aus der Grenzregion fordert von Deutschen und Franzosen mehr Schwung.

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Breisach (dpa/lsw) - Das Vorzeigevorhaben der Bahnstrecke von Freiburg ins elsässische Colmar muss nach den Worten von Breisachs Bürgermeister Oliver Rein beschleunigt werden. Deutsche und Französen könnten dafür den Aachener Freundschaftsvertrag nutzen, der Ausnahmeregelungen zulasse, falls es bei grenzüberschreitenden Projekten hake.

„Es gibt die Möglichkeit zum Experimentieren“, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Breisach (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald). Man könne sich beispielsweise auf das deutsche oder französische Recht einigen und damit das geeignetere für das Projekt anwenden. Zuvor hatte die „Badische Zeitung“ berichtet.

Die Schienenverbindung ins Elsass über den Rhein wird seit Jahren debattiert. Dazu gehört auch der Wiederaufbau einer im Zweiten Weltkrieg zerstörten Brücke über den Rhein bei Breisach. „Das ist eine der wenigen Eisenbahnverbindungen, die nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr aufgebaut wurden“, resümierte Rein.

Untersuchungen zu Kosten und Nutzen kamen in beiden Staaten zu teilweise unterschiedlichen Ergebnissen, wie das Stuttgarter Verkehrsministerium im Juli berichtet hatte. Die Partner vereinbarten deshalb eine neue Studie, die im Frühjahr fertig sein soll. Das Projekt wird insgesamt auf bis zu 880 Millionen Euro beziffert - die französische Seite rechnet bis 2040 inklusive Inflation sogar mit rund 1,5 Milliarden Euro.

„Wir haben schon zwei Gutachten. Warum jetzt ein drittes Gutachten machen?“, fragte Rein. Die politische Wille für das Vorhaben sei da - sowohl in Deutschland als auch in Frankreich. „Alle haben gesagt, dass der Aachener Vertrag die nächste Stufe in der deutsch-französischen Zusammenarbeit ist. Soviel PS ist noch nicht auf die Straße gekommen“, so Rein.

© dpa-infocom, dpa:230910-99-139583/3

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