Verkehr - Wiesbaden:Kampf gegen Raser: Polizei wappnet sich mit Blitzeranhängern

Wiesbaden (dpa/lhe) - Die Polizei in Hessen rüstet bei ihren Verkehrskontrollen mit Hochleistungsblitzern auf. Die Beschaffung fünf weiterer gepanzerter Geschwindigkeitsmessanlagen werde bald abgeschlossen sein, teilte das Innenministerium in Wiesbaden auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Die sogenannten Enforcement Trailer sollen "voraussichtlich noch im Frühjahr" in Betrieb genommen werden. Dann verfüge jedes der sieben großen Polizeipräsidien im Land über einen solchen Messanhänger.

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Die Polizei in Hessen rüstet bei ihren Verkehrskontrollen mit Hochleistungsblitzern auf. Die Beschaffung fünf weiterer gepanzerter Geschwindigkeitsmessanlagen werde bald abgeschlossen sein, teilte das Innenministerium in Wiesbaden auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Die sogenannten Enforcement Trailer sollen "voraussichtlich noch im Frühjahr" in Betrieb genommen werden. Dann verfüge jedes der sieben großen Polizeipräsidien im Land über einen solchen Messanhänger.

Seit 2016 werden in Hessen bereits zwei Hochleistungsblitzer im Bereich der Präsidien Osthessen (Fulda) und Südosthessen (Offenbach) eingesetzt. Weil sie sich bewährt hätten, würden nun zusätzliche angeschafft. Die Blitzer zählen nach Behördenangaben zu den produktivsten im Land. Eine Anlage liefere pro Woche etwa 7500 Bilder von Tempoverstößen, bezifferte das Regierungspräsidium Kassel.

Wegen der Super-Blitzer entstehen so viele Verfahren, dass die Behörden zuletzt mit dem Abarbeiten der anfallenden Knöllchen nicht mehr nachkamen. Die Justiz, etwa das Fuldaer Landgericht, stöhnte über die Mehrbelastung. Landgerichtspräsident Jochen Müller setzte einen "Notruf der Justiz" ab, da sonst die Masse an Verfahren nicht in den Griff zu bekommen sei.

Enforcement Trailer ähneln am Straßenrand abgestellten Anhängern. Die Blitzer können über längere Zeit ohne Personal betrieben werden. Eingesetzt werden sie laut Innenministerium vor allem an unfallträchtigen Autobahn-Abschnitten. Dort seien aus "arbeitschutzrechtlichen und Fürsorgegründen" die Tempokontrollen durch Bedienstete nur "sehr schwer möglich".

Das Ministerium erklärte zur Anschaffung der Hochleistungsblitzer: "Neben allen Versuchen, durch Aufklärung und Information eine Verhaltens- und Einstellungsänderung der Fahrzeugführer zu erreichen, wird die Polizei den Kontrolldruck aufrechterhalten." Raser gefährdeten mit ihrem Verhalten andere Verkehrsteilnehmer. 2017 sei es zu fast 10 000 Unfällen wegen zu schnellen Fahrens gekommen. 73 Menschen seien aufgrund überhöhter Geschwindigkeit getötet worden.

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