Stuttgart:Wunsch der Radfahrer: Alle müssen uns helfen

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Stuttgart (dpa/lsw) - Um den Radverkehr im Sinne der Verkehrswende hin zu sauberer Luft in den Städten hinzubekommen, muss sich Grün-Schwarz aus Sicht des Radclubs ADFC deutlich mehr anstrengen. Nicht nur das Verkehrsministerium müsse den Radverkehr voranbringen, forderte die Landeschefin des Radclubs ADFC, Gudrun Zühlke. "Die Verkehrswende zu nachhaltigeren Verkehrsträgern ist eine Aufgabe für alle." Und ohne das Fahrrad sei das Ganze nicht zu schaffen.

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Stuttgart (dpa/lsw) - Um den Radverkehr im Sinne der Verkehrswende hin zu sauberer Luft in den Städten hinzubekommen, muss sich Grün-Schwarz aus Sicht des Radclubs ADFC deutlich mehr anstrengen. Nicht nur das Verkehrsministerium müsse den Radverkehr voranbringen, forderte die Landeschefin des Radclubs ADFC, Gudrun Zühlke. „Die Verkehrswende zu nachhaltigeren Verkehrsträgern ist eine Aufgabe für alle.“ Und ohne das Fahrrad sei das Ganze nicht zu schaffen.

Nach dem Urteil für Fahrverbote zur Luftreinhaltung hätten alle nur gesagt, dass sie keine Fahrverbote wollten. „Aber sie sagen nicht, wie sie das Problem lösen wollen“, betonte Zühlke. Beim Blick auf das Stuttgarter Radnetz etwa, komme ihr „das Grausen“. Gerade mal eine von einst zehn geplanten Hauptradrouten sei fast fertig. Und auch da sei Radfahren nicht durchgängig eine Freude. Mancherorts müsse man ein Gewirr an Verkehrsinseln queren, Wege seien zu schmal oder dunkel, man gerate in Konflikt mit Fußgängern, Bussen und Autos.

Am Donnerstag berichtet Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) in Stuttgart über den Stand des Ausbaus der Radinfrastruktur im Land.

ADFC-Chefin Zühlke bewertete Hermanns Bemühungen als „gut“. Jedoch müsse endlich die Landesregierung insgesamt „dafür sorgen, dass die anderen Akteure auch mitmachen“. Sie denkt vor allem an CDU-Minister:

PETER HAUK etwa müsse auch auf dem Land für das Fahrradfahren werben. Das fördere auch die Nahversorgung, so Zühlke: „Wer nicht im Auto sitzt, fährt auch nicht auf die grüne Wiese zum Einkaufen, sondern kauft vor Ort ein.“ Verbesserungsbedürftig sei die Verknüpfung von Radverkehr und öffentlichem Nahverkehr. So brauche es etwa Bahnhaltstellen, wo man Fahrräder bequem parken kann. „Es hilft allen, wenn nicht so viele mit dem Auto in die Städte pendeln.“

SUSANNE EISENMANN müsse eine andere Mobilitätserziehung auf die Spur bringen. „Das Fahrrad muss auch ein Schwerpunkt in der Bildung werden.“ Heute gehe es im Matheunterricht in Textaufgaben vornehmlich darum, auszurechnen, warum das Auto irgendwo wieder schneller ist. In allen Fächern brauche es mehr Aufgaben rund ums Rad.

NICOLE HOFFMEISTER-KRAUT müsse anerkennen, dass das Fahrrad ein relevanter Wirtschaftsträger sei mit etlichen Beschäftigten in der Industrie und im Tourismus. Als für den Wohnungsbau zuständig müsse sie auch dafür sorgen, dass die Menschen ihre Nahziele mit Fahrrad erreichen und parken können. Es brauche Radgaragen auf Straßenniveau, betonte Zühlke. „Wenn Sie schneller ihr Auto aufgeschlossen haben, als dass Sie Ihr Fahrrad auf die Straße transportiert haben, haben Sie eine einseitige Bevorzugung des Autos.“

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