Stuttgart:Bahn verteidigt Stuttgart 21: Absage an Hermann-Vorschlag

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Stuttgart (dpa/lsw) - Kurz vor Beginn einer Debatte im Stuttgart-21-Gemeinderatsausschuss über die Leistungsfähigkeit des milliardenschweren Bauprojekts hat die Bahn die Idee eines Durchgangsbahnhofs verteidigt. Einer von Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) vorgeschlagenen Ergänzung durch einen Kopfbahnhof und zwei zusätzliche Gleise erteilte sie dagegen eine Absage. Diese sei "für den weiteren verkehrlichen Bedarf nicht notwendig", hieß es am Dienstag in einer Stellungnahme des Schienenkonzerns, über die die "Stuttgarter Zeitung" zuvor berichtet hatte. Der im Bau befindliche Bahnknoten sei "für den Deutschland-Takt bestens vorbereitet".

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Stuttgart (dpa/lsw) - Kurz vor Beginn einer Debatte im Stuttgart-21-Gemeinderatsausschuss über die Leistungsfähigkeit des milliardenschweren Bauprojekts hat die Bahn die Idee eines Durchgangsbahnhofs verteidigt. Einer von Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) vorgeschlagenen Ergänzung durch einen Kopfbahnhof und zwei zusätzliche Gleise erteilte sie dagegen eine Absage. Diese sei „für den weiteren verkehrlichen Bedarf nicht notwendig“, hieß es am Dienstag in einer Stellungnahme des Schienenkonzerns, über die die „Stuttgarter Zeitung“ zuvor berichtet hatte. Der im Bau befindliche Bahnknoten sei „für den Deutschland-Takt bestens vorbereitet“.

Den Vorwurf mangelnder Kapazität des künftigen Tiefbahnhofs wies die Bahn erneut zurück. „Auf jedem der acht Bahnsteiggleise kann ohne weiteres alle fünf Minuten ein Zug fahren, auf jedem der acht daran anschließenden Streckengleise im Schnitt alle zwei Minuten“, argumentiert die Bahn. Im S-Bahn-ähnlichen Hochleistungsbetrieb ergäben sich „Kapazitätsreserven weit über den geplanten Deutschland-Takt“ hinaus.

Hinter dem „Deutschland-Takt“ steckt ein System mit besser abgestimmten Umsteige-Verbindungen. Die Bundesregierung will das Zugfahren dadurch pünktlicher, schneller und verlässlicher machen. Der Bahn war zuletzt vorgeworfen worden, der neue Tiefbahnhof in Stuttgart habe zu wenige Gleise, um zum Beispiel den geplanten 30-Minuten-Takt auf wichtigen Verkehrsachsen zu ermöglichen.

Verkehrsminister Hermann hatte deshalb eine Art „Kopfbahnhof light“ ins Spiel gebracht: Ein Teil des heutigen Kopfbahnhofs könnte demnach in Form einer neuen Station mit zwei Gleisen unter die Erde verlegt werden, um Engpässe im Tunnel auszugleichen.

Der Bahnhof mit einem Kostenrahmen von 8,2 Milliarden Euro soll nach diversen Kostensteigerungen und zeitlichen Verschiebungen 2025 fertig sein. Projektpartner bei Stuttgart 21 sind das Land, die Stadt Stuttgart, die Region Stuttgart und der Flughafen Stuttgart.

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