Karlsruhe:Polizei: Kein Chaos wegen Rheintalbahn

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Stuttgart (dpa/lsw) - Das gefürchtete Verkehrschaos wegen der unterbrochenen Rheintalbahnstrecke ist nach Ende der Sommerferien zunächst ausgeblieben. Der Polizei zufolge verlief der Start in die Woche am Montag rund um Karlsruhe ohne größere Staus. Experten hatten gewarnt, dass nach der Hauptreisezeit mit massiven Behinderungen zu rechnen sei. Gründe dafür sind der Schulanfang, das hohe Pendleraufkommen sowie intensive Baustellentätigkeit - hinzu kommen Umleitungen wegen der unterbrochenen Strecke der Rheintalbahn in Rastatt. Sie ist eine der am stärksten befahrenen Strecken Europas.

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Stuttgart (dpa/lsw) - Das gefürchtete Verkehrschaos wegen der unterbrochenen Rheintalbahnstrecke ist nach Ende der Sommerferien zunächst ausgeblieben. Der Polizei zufolge verlief der Start in die Woche am Montag rund um Karlsruhe ohne größere Staus. Experten hatten gewarnt, dass nach der Hauptreisezeit mit massiven Behinderungen zu rechnen sei. Gründe dafür sind der Schulanfang, das hohe Pendleraufkommen sowie intensive Baustellentätigkeit - hinzu kommen Umleitungen wegen der unterbrochenen Strecke der Rheintalbahn in Rastatt. Sie ist eine der am stärksten befahrenen Strecken Europas.

Zu Wartezeiten wegen der Rheintalsperrung kam es am Umschlagbahnhof in Weil am Rhein. Dort wird ein Teil des Güterverkehrs von der unterbrochenen Bahnstrecke auf die Straße verlegt und transportiert. Vor einem Monat hatten sich die Gleise bei Rastatt infolge von Tunnelbauarbeiten abgesenkt. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) sieht als Ursache dafür, dass die dazu notwendige Vereisung des Bodens während der Nutzung der Strecke durch Züge vorgenommen worden sei. Deren Schwingungen hätten zu Instabilität geführt.

Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) wird an diesem Dienstag im grün-schwarzen Kabinett über die Sperrung der wichtigen Nord-Süd-Achse bei Rastatt und ihre Folgen berichten. Die Havarie sollte ein Weckruf für die Bahn auch beim Milliardenvorhaben Stuttgart 21 sein, sagte Hermann der Deutschen Presse-Agentur.

Er habe der Bahn signalisiert, dass er im nächsten Lenkungskreis der Stuttgart-21-Projektpartner einen Bericht erwarte, inwieweit ähnliche Risiken bei der Neuordnung des Stuttgarter Bahnknotens bestünden, betonte der Ressortchef. Das nächste Treffen des Lenkungskreises, zu dem neben Bahn und Land auch Stadt und Region Stuttgart sowie der Landesflughafen gehören, ist am 27. Oktober geplant.

Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz forderte ein Sofort-Ausbauprogramm des Bundes, um die Ausweichstrecken zur Rheintaltrasse zu modernisieren. „Wir brauchen dringend eine Investitionsoffensive, um Personen und Güter klimafreundlich, pünktlich und sicher im Land bewegen zu können“, sagte er anlässlich eines Besuchs an der Baustelle auf der Rheintal-Trasse.

Minister Hermann sagte der dpa in Stuttgart, er setze darauf, dass die Bahn als Bauherrin am Ende aufkläre, wie es zu der Absenkung der Gleise kommen konnte. Er müsse alle Informationen erhalten, denn die Politik werde von den Bürgern in Verantwortung genommen.

Der Minister rechnet mit zahlreichen Klagen. Geschädigt sind vor allem Logistikfirmen, die Waren nicht fristgerecht bei Kunden abliefern konnten, sowie die davon betroffenen Endabnehmer. Fraglich ist für Hermann, wer letztendlich zahlen müsse - Bahn, Baufirmen, Bund oder Versicherungen. „Wenn es um Geld geht, gibt es immer viele, die nicht schuldig sind.“ Den Termin für die Inbetriebnahme der reparierten Trasse am 7. Oktober hält Hermann für realistisch.

Der Polizei zufolge verlief der Start in die neue Woche ohne massive Blechlawinen. „Das kann sich aber schnell ändern. Die Verkehrsdichte ist hoch, und schon ein Unfall oder eine kleinere Störung kann zum Verkehrskollaps führen“, sagte ein Behördensprecher. „Dass es in Baden zunächst keine größeren Staus auf Autobahnen und Straßen gab, hat auch damit zu tun, dass viele Pendler entsprechende Strecken - etwa die A5 - umfahren“, meinte er.

Verkehrsteilnehmer müssten damit rechnen, dass jederzeit ein Stau entstehen kann. In den Monaten September und Oktober bewege sich der Berufs- und Güterverkehr auf hohem Niveau. „Die Wochen mit der höchsten Staugefahr haben eben erst begonnen“, sagte der Sprecher.

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