Verkehr:Jet-Sound statt Knattern: Harley-Davidson plant Elektromodell

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Milwaukee (dpa/tmn) - Mit Motorrädern der Marke Harley-Davidson verbindet man vor allem eines: einen dicken und markant klingenden V2-Motor. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern - aber es könnte bald eine Alternative geben.

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Milwaukee (dpa/tmn) - Mit Motorrädern der Marke Harley-Davidson verbindet man vor allem eines: einen dicken und markant klingenden V2-Motor. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern - aber es könnte bald eine Alternative geben.

Der Motorrad-Hersteller Harley-Davidson liebäugelt mit einem elektrisch angetriebenen Modell. Mit einem Vorserienfahrzeug geht das US-Unternehmen jetzt auf Tournee, „um Kundenreaktionen einzuholen“, wie Harley-Sprecher Rudi Herzig erklärt. Erst auf dem Heimatmarkt, ab 2015 dann in Europa.

Der elektrische Cruiser mit Einzelsitz, mit dem Harley-Davidson zu Demonstrationszwecken vorfahren wird, ist laut Herzig eine komplette Neukonstruktion. Der getriebelose Elektroantrieb leistet 55 kW/74 PS und sorgt mit 70 Newtonmetern Drehmoment für Vortrieb: Beim Sprint aus dem Stand soll der Tacho in weniger als vier Sekunden 60 Meilen pro Stunde (97 km/h) anzeigen. „Die Höchstgeschwindigkeit ist zugunsten der Reichweite auf rund 150 km/h begrenzt“, so der Harley-Sprecher.

Und weil der Klang der Maschinen aus der Motorradschmiede in Milwaukee schon immer eine wichtige Rolle spielte, haben die am „Project LiveWire“ beteiligten Entwickler diesen Image-Faktor auch bei dem auspufflosen Bike berücksichtigt: Ein Soundgenerator übernimmt den Job. Er sorgt allerdings nicht für das typische V2-Knattern, sondern „weckt Assoziationen zu den Kampfjets auf Flugzeugträgern“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Mit einer Akku-Ladung schafft das Vorserienmodell den Angaben zufolge 85 Kilometer. Die Lithium-Ionen-Batterie soll nach 3,5 Stunden an der Steckdose wieder aufgeladen sein. Ob tatsächlich in ein paar Jahren eine Elektro-Harley bei den Händlern steht, sei aber noch völlig offen, betont Herzig: „Das werden wir sehen, wenn wir wissen, wie solch ein Fahrzeug bei der Kundschaft ankommt.“

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