Hannover:Verbände fordern Reaktivierung von Bahnstrecken

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Hannover (dpa/lni) - Um den Umstieg von Pendlern auf die Schiene zu fördern, haben zwei Verkehrsverbände das Reaktivieren von fast 200 Kilometern Bahnstrecke in Niedersachsen im Regionalverkehr gefordert. Bundesweit regten der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und die Allianz pro Schiene am Montag in Berlin einen Neustart des Personenzugverkehrs auf mehr als 3000 Kilometern Strecke an. Keine der für Niedersachsen vorgeschlagenen Strecken hat nach bisheriger Prüfung durch das Verkehrsministerium in Hannover aber Aussicht auf eine schnelle Reaktivierung. Das Ministerium möchte die Bewertungskriterien dafür aber demnächst überarbeiten.

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Hannover (dpa/lni) - Um den Umstieg von Pendlern auf die Schiene zu fördern, haben zwei Verkehrsverbände das Reaktivieren von fast 200 Kilometern Bahnstrecke in Niedersachsen im Regionalverkehr gefordert. Bundesweit regten der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und die Allianz pro Schiene am Montag in Berlin einen Neustart des Personenzugverkehrs auf mehr als 3000 Kilometern Strecke an. Keine der für Niedersachsen vorgeschlagenen Strecken hat nach bisheriger Prüfung durch das Verkehrsministerium in Hannover aber Aussicht auf eine schnelle Reaktivierung. Das Ministerium möchte die Bewertungskriterien dafür aber demnächst überarbeiten.

Für einen Neustart des Personenzugverkehrs kommen nach Ansicht der Verbände die Strecken von Lüneburg nach Bleckede und Amelinghausen infrage, die Strecke von Celle nach Hermannsburg, die durch die deutsche Teilung unterbrochene Linie von Dannenberg nach Wittenberge, die Strecke Stade-Bremervörde-Osterholz-Scharmbeck, die kurze Linie Mittelshuchting-Stuhr-Leeste, die vor einem Jahr für den Güterverkehr reaktivierte Strecke Nordenham-Blexen, das Gleis von Osnabrück nach Recke sowie die von Museumszügen und neuerdings auch wieder von Güterzügen befahrene Linie Rinteln-Stadthagen.

Auf der Liste der Wünsche für stillgelegte Strecken steht auch die Bentheimer Eisenbahn, die im Juli nach Jahrzehnten den Personenzugverkehr nach Nordhorn und Neuenhaus wieder aufnimmt. Nach Wunsch der Verbände sollen die Züge weiter bis ins niederländische Coevorden sowie in anderer Richtung ins westfälische Gronau fahren.

Niedersachsen hatte sich dem möglichen Reaktivieren von Bahnstrecken bereits vor einigen Jahren gewidmet und in einem mehrjährigen Auswahl- und Bewertungsprozess mögliche Strecken geprüft. Aus zunächst 73 Verbindungen wurden 28 Strecken für eine nähere Untersuchung ausgewählt. Am Ende startete der Regionalverkehr aber lediglich auf zwei Verbindungen. Außer der Bentheimer Eisenbahn war es das kurze Streckenstück von Einbeck nach Salzderhelden an der Strecke Hannover-Göttingen, wo seit vergangenem Jahr wieder Züge fahren.

Für lohnenswert empfohlen wurden ein Neustart auch für einen kurzen Streckenabschnitt in Salzgitter sowie die Verbindung von Buchholz über Maschen nach Hamburg. Hierfür muss aber zunächst in den Knoten Hamburg investiert werden, damit Platz für neue Züge ist.

Wie das Verkehrsministerium in Hannover mitteilte, gibt es nach dem bisher hantierten Bewertungsverfahren praktisch keine Aussicht auf das Reaktivieren weiterer Bahnstrecken. Angedacht ist allerdings, das Verfahren in Hinblick auf Strecken im ländlichen Raum kritisch zu überprüfen. Auch der touristische Nutzen könnte stärker berücksichtigt werden. In etwa zwei Jahren sollen neue Kriterien vorliegen, so dass vorher mit weiteren Reaktivierungen nicht zu rechnen ist. Als Alternative könne für bessere Anschlüsse auch eine Landesbuslinie eingerichtet werden, eine Schnellbuslinie, an deren Betriebskosten sich das Land beteiligt.

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