Hannover:Schwerpunkte A1 und A7: Hunderte Lkw-Stellplätze im Bau

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An den niedersächsischen Autobahnen entstehen derzeit Hunderte neue Stellplätze für Lastwagen. Neun Rastanlagen werden neu gebaut, fünf weitere ausgebaut, wie...

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Hannover (dpa/lni) - An den niedersächsischen Autobahnen entstehen derzeit Hunderte neue Stellplätze für Lastwagen. Neun Rastanlagen werden neu gebaut, fünf weitere ausgebaut, wie das Wirtschaftsministerium in Hannover auf Anfrage mitteilte. Insgesamt sollen die Lkw-Fahrer so demnächst 456 neue Parkplätze nutzen können. Die Schwerpunkte der Arbeiten liegen an der A1 mit 200 Parkplätzen und an der A7 mit 142 Parkplätzen. Von den weiteren Bauprojekten profitieren die Fahrer an der A2 (50 Parkplätze), A33 (40 Parkplätze) und A38 (24 Parkplätze).

Nach Schätzungen des Gesamtverbands Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN) fehlen an den Autobahnen 4000 bis 5000 Lkw-Stellplätze, an den Bundestraßen weitere 500. Der GVN fordert daher im Sinne der Verkehrssicherheit einen schnelleren Ausbau. „Denn nur ausgeschlafene Lkw-Fahrer erhöhen die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer“, sagte GVN-Landesgeschäftsführer Christian Richter. Als Transitland sei Niedersachsen stark vom Lkw-Verkehr belastet.

Auch am kommenden Reformationstag werden die Lastwagen wieder durch das Land rollen - trotz des Feiertags. Das Fahrverbot für den 31. Oktober sei dieses Jahr noch nicht in Kraft, teilte die Industrie- und Handelskammer (IHK) in Osnabrück mit.

Für die Logistikunternehmen im Grenzraum zu Nordrhein-Westfalen sei das eine gute Nachricht, da in NRW zu Allerheiligen am 1. November bereits ein Fahrverbot gilt. „Dies sorgt dafür, dass viele Ländergrenzen überschreitende Lieferketten zukünftig für 48 Stunden unterbrochen sind“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf. Damit die Nachtfahrer den Feiertag nicht in einer Autobahnraststätte verbringen müssen, wirbt die IHK zudem dafür, das Lkw-Fahrverbot an regionalen Feiertagen auf die Zeit von 7 bis 20 Uhr zu verkürzen.

Doch um überhaupt Rast machen zu können, müssen erst einmal mehr Stellplätze her. Fehlen diese, steige auch die Gefahr von Unfällen, warnt Wirtschaftsminister Bernd Althusmann. Können die Lkw-Fahrer nicht anhalten, müssten sie an überfüllten Raststätten weiterfahren oder an engen Durchfahrten parken, erklärte der CDU-Politiker. Das gefährde sowohl die Fahrer als auch andere Verkehrsteilnehmer.

Abhilfe könnte neben dem Bau neuer Rastplätze auch eine App schaffen, über die Unternehmen ihre Firmengelände als Parkraum anbieten. Das vom Wirtschaftsministerium mit 160 000 Euro geförderte Projekt des Transportgewerbe-Versicherers Kravag basiert auf Gegenseitigkeit: Wer über die App selbst Parkraum anbietet, kann auch auf die Stellplätze der anderen Teilnehmer zurückgreifen. Die Buchung ist am Smartphone möglich - für sieben Euro pro Nacht. Bis Ende 2021 sollen so bis zu 400 zusätzliche Lkw-Stellplätze im Land frei werden.

In Niedersachsen gibt es seit September eine Pilotspedition, die mitmacht, mit weiteren Interessenten laufen die Gespräche. „Bis Jahresende könnten drei, vier weitere Teilnehmer hinzukommen“, hofft Co-Projektleiter Tim Baumeister. Jeder Teilnehmer stellt etwa 5 bis 10 Parkplätze zur Verfügung. Für das Ziel von 400 Stellplätzen müssten also mindestens 40 Unternehmen mitmachen.

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