Verkehr - Berlin:Schienennetz darf nicht unter Stuttgart 21 leiden

Berlin (dpa) - Die Mehrkosten beim Bahnprojekt Stuttgart 21 dürfen nach Ansicht des Verkehrsclubs Deutschland nicht zulasten des bundesweiten Schienennetzes gehen. "Der Investitionsbedarf der Schiene war noch nie so groß wie heute. Die wichtigsten Bahnknoten, wie etwa in Köln oder in Frankfurt, sind überlastet", stellte der VCD-Bahnexperte Philipp Kosok am Mittwoch in Berlin fest. Der Aufsichtsrat der Bahn wollte sich am selben Tag unter anderem mit Stuttgart 21 beschäftigten.

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Berlin (dpa) - Die Mehrkosten beim Bahnprojekt Stuttgart 21 dürfen nach Ansicht des Verkehrsclubs Deutschland nicht zulasten des bundesweiten Schienennetzes gehen. "Der Investitionsbedarf der Schiene war noch nie so groß wie heute. Die wichtigsten Bahnknoten, wie etwa in Köln oder in Frankfurt, sind überlastet", stellte der VCD-Bahnexperte Philipp Kosok am Mittwoch in Berlin fest. Der Aufsichtsrat der Bahn wollte sich am selben Tag unter anderem mit Stuttgart 21 beschäftigten.

Ende November war bekannt geworden, dass die Kosten für den unterirdischen Durchgangsbahnhof und Anschlussstrecken um eine Milliarde auf 7,6 Milliarden Euro steigen werden. Die Station soll zudem erst drei Jahre später, im Jahr 2024, in Betrieb gehen. Einen förmlichen Beschluss zum neuen Kostenrahmen will der Aufsichtsrat erst im Januar fassen. Das Land, die Region und die Stadt wollen sich nicht an den Mehrkosten beteiligen.

Kosok verlangte von Bahn und Bundesregierung zu sagen, "woher sie die Sondermittel für die Mehrkosten nehmen". Der Grünen-Bahnexperte Matthias Gastel sagte, die Öffentlichkeit dürfe nicht länger scheibchenweise die Wahrheit erfahren. "Wir brauchen endlich ein strenges Kostenmanagement und eine realistische Risikobewertung beim Tunnelbau", ergänzte der Bundestagsabgeordnete. Die Bundesregierung dürfe sich "nicht mehr wegducken, was die inzwischen mehr als drei Milliarden Euro angeht, die ohne Finanzierung verbaut werden".

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