Berlin:Ideen gegen Leerstand: Friedrichstraße wird Fußgängerzone

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Berlin (dpa/bb) - Ein Abschnitt der Friedrichstraße in Berlin-Mitte hat sich am Samstag für zwei Stunden in eine Fußgängerzone verwandelt. Wegen der Leerstandsquote von 24 Prozent bestehe Handlungsbedarf, um die Flaniermeile als Einkaufsziel attraktiver zu machen, betonte Sprecher Stefan Lehmkühler von der Initiative "Stadt für Menschen". Verkehrsplaner, Geschäftsleute, Umwelt-Aktivisten und Anwohner sammeln gemeinsam Ideen für eine fußgängerfreundlichere Umgestaltung.

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Berlin (dpa/bb) - Ein Abschnitt der Friedrichstraße in Berlin-Mitte hat sich am Samstag für zwei Stunden in eine Fußgängerzone verwandelt. Wegen der Leerstandsquote von 24 Prozent bestehe Handlungsbedarf, um die Flaniermeile als Einkaufsziel attraktiver zu machen, betonte Sprecher Stefan Lehmkühler von der Initiative „Stadt für Menschen“. Verkehrsplaner, Geschäftsleute, Umwelt-Aktivisten und Anwohner sammeln gemeinsam Ideen für eine fußgängerfreundlichere Umgestaltung.

Zwischen Leipziger Straße und Taubenstraße durften keine Autos fahren. „Mehrere Tausend Menschen waren unterwegs“, sagte Lehmkühler. Eine konkrete Zahl, wie viele Menschen sich am dritten Adventssamstag etwa auf der Straße getummelt haben könnten, nannte er nicht.

Mit der aktuellen Situation sei „niemand zufrieden“, sagte Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur im Vorfeld. „Man steht dort ja nur im Stau, als Radfahrer ist das eine der unangenehmsten Strecken“, schilderte er.

„Der Handel ist nicht immer Freund von Fußgängerzonen“, erklärte dagegen der Hauptgeschäftsführer des Berlin-Brandenburger Handelsverbandes, Nils Busch-Petersen. Es fehle ein übergeordnetes Verkehrskonzept. Der Verband begrüße jedoch die angestoßene Diskussion. „Bei dem Testlauf zur Fußgängerzone fehlen aber Straßencafés“, kritisierte Busch-Petersen.

Passanten schrieben mit Kreide ihre Wünsche direkt auf die Fahrbahn oder gaben sie an den Ständen der Initiative ab. „Es wurde oft bemängelt, dass es kein Grün und keine Sitzbänke in der Straße gibt“, sagte ein Sprecher. Auch ausgefallene Vorschläge wie „Fenster zur U-Bahn bauen“ oder „einen Fluss anlegen“ wurden abgegeben.

„Ich würde als erstes einen Baum pflanzen“, sagte eine Verkäuferin am abgesperrten Teil der Straße. Es sei zuviel Glas und Beton verbaut worden. Über Kundenmangel könne sich ihr Geschäft trotz der Sperrung nicht beschweren.

Die Ideen sollen nun ausgewertet und an den Bezirk Mitte sowie den Senat weitergeleitet werden. Die Polizei verzeichnete während der Straßensperrung keine besonderen Verkehrsprobleme. „Es blieb alles ruhig“, sagte eine Sprecherin.

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