Annweiler am Trifels:B10-Tunnel auf dem Prüfstand: Kritik von Naturschützern

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Nach jahrelangen Planungen scheint der Ausbau der Bundesstraße 10 bei Annweiler voranzukommen: Anfang 2020 werde ein Raumordnungsverfahren für einen Tunnel...

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Annweiler/Mainz (dpa/lrs) - Nach jahrelangen Planungen scheint der Ausbau der Bundesstraße 10 bei Annweiler voranzukommen: Anfang 2020 werde ein Raumordnungsverfahren für einen Tunnel beantragt, teilte das Verkehrsministerium in Mainz mit. Dabei stünden mehrere Bauvarianten auf dem Prüfstand. Diese sollten auf ihre Vor- und Nachteile für den Verkehr hin verglichen werden. Außerdem gehe es um die jeweiligen Kosten und die Auswirkungen auf die Umwelt.

Eine Tunnelvariante könnte beispielsweise parallel zur bestehenden B10 verlaufen und den Verkehr in Richtung Pirmasens aufnehmen. Fahrer, die in die Gegenrichtung wollten, würden die schon vorhandenen Infrastruktur nutzen. Die Kosten hierfür lägen bei schätzungsweise 275 Millionen Euro.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Südpfalz kritisierte das Bauvorhaben am Donnerstag heftig. Das Gesamtprojekt B10 sei eine „Verwüstungen an Natur und Landschaft“, erklärte BUND-Sprecher Ulrich Mohr. Der Ausbau sei sinnlos und unwirtschaftlich. „Wir brauchen keine vierspurig ausgebaute B10 durch den Pfälzer Wald.“ Das käme einer Autobahn gleich. Für den Verkehr von Osten nach Westen gebe es aber bereits die A6.

Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) erklärte dagegen in einer Mitteilung: „Die Bundesstraße ist die Lebensader der Region.“ Der Ausbau sei eines der wichtigen Verkehrsprojekte in der Pfalz. Mohr kritisierte: „In Wirklichkeit ist es der Tod vieler Lebewesen und auch der Ruhe.“ Außerdem bedeute ein Ausbau eine Kettenreaktion, denn damit werde mehr Verkehr in die Region geholt. Der müsse irgendwann auf andere Straßen wie die B272 bei Landau wechseln. Diese wiederum müsse dann auch ausgebaut werden.

Der B10-Ausbau ist seit Jahren umstritten. Die Bundesstraße verbindet die A8 bei Pirmasens mit der A65 in der Südpfalz und hat große Bedeutung für den Fernverkehr und den Schwerlastverkehr in der Region. Ab Wörth führt sie über die baden-württembergischen Städte Karlsruhe und Stuttgart bis Nersingen, wo sie an der A7 endet.

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