Verbraucher - Potsdam:Mehr Verbraucher suchten Rat in Corona-Zeit

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Potsdam (dpa/bb) - Während der Corona-Zeit ist der Beratungsbedarf bei Verbrauchern in Brandenburg gestiegen. Im April suchten 37 Prozent mehr Menschen im Land Rat bei den Verbraucherzentralen als im Vorjahresmonat, wie die Verbraucherzentrale Brandenburg am Mittwoch mitteilte. Neben Kündigungen von Sparverträgen und falschen Zinsberechnungen seien während der Corona-Pandemie verstärkt unerwünschte Telefonanrufe ein Thema.

Auch wenn ein Anruf im Homeoffice oder in der Quarantäne vielleicht für ein wenig Abwechslung sorge, steckten dahinter nicht selten kriminelle Strukturen, sagte Geschäftsführer Christian A. Rumpke.

Probleme meldeten die Ratsuchenden auch bei gebuchten Hotel- und Pensionsaufenthalten, die wegen des Beherbergungsverbotes entfallen mussten. Einige Anbieter verweigerten, den Kunden Geld zurück zu zahlen. "Das ist ein systematischer Rechtsbruch, der da derzeit stattfindet", so Rumpke. 36 Prozent der im April eingegangenen Beschwerden insgesamt seien allein im Bereich Reise gewesen. Im April 2019 habe der Anteil drei Prozent betragen, sagte Sprecherin Lisa Högden. "Wir hatten einen wahnsinnigen Anstieg."

Während der Pandemie werde mit der Angst der Menschen gespielt und Panik verbreitet, so beispielsweise beim Goldkauf über das Internet. Hier werde mit Inflation gedroht und Vorkasse verlangt. Das Gold käme dann mitunter nie bei den Käufern an. Beim Online-Handel würden Fake-Profile kreiert. Dahinter steckten gut organisierte Strukturen. Die Rechtsverfolgung hinke massiv hinterher, sagte Rumpke. Besonders in der Vorweihnachtszeit sei dies ein Thema. Rumpke warnte Verbraucherinnen und Verbraucher, gerade jetzt wachsam zu sein.

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