Kamenz:Inflation in Sachsen leicht abgeschwächt aber weiter hoch

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Im Juli bleibt die Inflation in Sachsen weiter hoch. Die Jahresteuerungsrate habe sich im Juli jedoch auf 7,2 Prozent abgeschwächt, teilte das Statistische...

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Kamenz (dpa/sn) - Im Juli bleibt die Inflation in Sachsen weiter hoch. Die Jahresteuerungsrate habe sich im Juli jedoch auf 7,2 Prozent abgeschwächt, teilte das Statistische Landesamt am Donnerstag unter Verweis auf vorläufige Zahlen mit. Im Juni hatte der Wert bei 7,7 Prozent gelegen. Im Juli prägten weiter vor allem Energie (+29,6 Prozent) und Nahrungsmittel (+15,53 Prozent) die Gesamtentwicklung.

In der Ferien- und Reisezeit belasteten im Vergleich zum Vorjahr aber auch teurere Kraftstoffe (+24,5 Prozent) sowie Flugtickets (+10,9 Prozent) die Kassen der Verbraucherinnen und Verbraucher. Dagegen schaffe das „9-Euro-Ticket“ der Urlaubskasse durchaus etwas Entlastung: So seien die Preise im Bereich der Personenbeförderung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zweistellige Prozentwerte gesunken.

Rückgänge gab es im Juli auch in den Hauptgruppen Bekleidung und Schuhe (-2 Prozent) sowie Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe (-0,4 Prozent). Letzterem liegt nach Einschätzung der Statistiker vor allem der Wegfall der EEG-Umlage für Strom (-10,1 Prozent) zugrunde.

„Wir fordern ein drittes Entlastungspaket, das alle Haushalte erreicht, die es benötigen“, sagte die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Sachsen, Daniela Kolbe, mit Blick auf die vorläufigen Zahlen. Insbesondere Menschen mit geringen Einkommen, wie auch Rentnerinnen und Rentner, Studierende und Erwerbslose müssten entlastet werden.

„Deshalb schlagen wir als Gewerkschaften einen Energiepreisdeckel für Privathaushalte vor, der für jeden Erwachsenen und jedes Kind einen Grundbedarf für Strom und Gas festlegt. Für diese Menge soll es eine Preisgarantie geben. Für Energie, die jemand darüber hinaus verbraucht, muss dann der Marktpreis gezahlt werden“, sagte Kolbe. Finanziert werden könne dies mithilfe einer „Übergewinnsteuer“ für Unternehmen, die in der Krisen übermäßige Gewinne gemacht haben.

© dpa-infocom, dpa:220728-99-187478/3

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