Schweinfurt:Das kann das XXL-Prüfzentrum vom Wälzlagerhersteller SKF

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Schweinfurt (dpa/lby) - Halten die neuen Wälzlager für Windräder auch starke Orkanböen aus? Wie reagieren sie auf extreme Temperaturen? Könnte in der Produktion auch anderes Material genutzt werden, ohne dass die Qualität darunter leidet? Antworten auf diese und ähnliche Fragen soll von nun an ein neuer Prüfstand des Wälzlagerherstellers SKF in Schweinfurt liefern. Der schwedische Konzern hat am Mittwoch zwei neue Testanlagen für kleinere und sehr große Wälzlager in Betrieb genommen.

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Schweinfurt (dpa/lby) - Halten die neuen Wälzlager für Windräder auch starke Orkanböen aus? Wie reagieren sie auf extreme Temperaturen? Könnte in der Produktion auch anderes Material genutzt werden, ohne dass die Qualität darunter leidet? Antworten auf diese und ähnliche Fragen soll von nun an ein neuer Prüfstand des Wälzlagerherstellers SKF in Schweinfurt liefern. Der schwedische Konzern hat am Mittwoch zwei neue Testanlagen für kleinere und sehr große Wälzlager in Betrieb genommen.

Damit sollen etwa die Großlager der SKF-Gruppe so realitätsnah wie nie zuvor auf Herz und Nieren und bis an ihr Limit getestet werden. „Den berühmten Jahrhundertsturm können wir hier auf Knopfdruck erzeugen“, sagte Projektleiter Martin Goebel. Die Tests sollen helfen, die Wälzlager unter anderem leichter, kleiner, robuster sowie gleichzeitig leistungsfähiger und effizienter zu machen.

Bis zu einem Durchmesser von sechs Metern können nun beispielsweise Turbinen eines Windrades künstlich den Elementen ausgesetzt werden. Entweder nur für einige Stunden oder aber auch für mehrere Monate, um den Lebenszyklus des Lagers realitätsnah abbilden zu können. Mit Wälzlagern werden Achsen und Wellen fixiert.

Außerdem produziert SKF kleinere Lager beispielsweise für die Papier-, Schiffs- und Stahlindustrie. Diese meist bis zu 2,50 Meter breiten Lager werden auf dem zweiten Prüfstand ebenfalls bei extremen Drehzahlen und hoher Belastung getestet. Die Anlage soll aber nicht nur eine Testmöglichkeit für die Produkte sein. Die Ergebnisse sollen außerdem die Simulationsprogramme des internationalen Unternehmens auf den neuesten Stand bringen und präzisieren.

Die neue Halle mit ihren zwei Flügeln und den beiden Prüfständen hat sich SKF rund 40 Millionen Euro kosten lassen. Etwa 3,5 Millionen Euro davon steuerten Bund und Land bei. Der Prüfstand ist SKF zufolge weltweit einzigartig und der leistungsfähigste der Branche.

Bei SKF in Schweinfurt arbeiten etwa 4000 Menschen. Deutschlandweit sind es rund 6400, weltweit etwa 45 000. Der Konzern hat 2016 eigenen Angaben zufolge etwa 8,5 Milliarden Euro eingenommen; 1,9 Milliarden Euro davon in Deutschland. SKF gehört neben Schaeffler zu den führenden Wälzlagerherstellern.

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