München:Auslandsmessen bringen Aussteller und Geld nach München

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München (dpa/lby) - Ein rasant wachsendes Auslandsgeschäft hat der Messe München auch am Heimatstandort neue Rekorde beschert. Mit 428 Millionen Euro Umsatz und 70 Millionen Euro Gewinn habe das vergangene Jahr "alle Erwartungen weit übertroffen", sagte Messechef Klaus Dittrich und zeigte sich für das laufende Jahr optimistisch. Davon profitieren Hotels, Restaurants, Einzelhandel und Dienstleister kräftig: Die Besucher bringen jedes Jahr 2,6 Milliarden Euro in die Region, in Jahren der Baumaschinenmesse sogar 3,6 Milliarden.

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München (dpa/lby) - Ein rasant wachsendes Auslandsgeschäft hat der Messe München auch am Heimatstandort neue Rekorde beschert. Mit 428 Millionen Euro Umsatz und 70 Millionen Euro Gewinn habe das vergangene Jahr „alle Erwartungen weit übertroffen“, sagte Messechef Klaus Dittrich und zeigte sich für das laufende Jahr optimistisch. Davon profitieren Hotels, Restaurants, Einzelhandel und Dienstleister kräftig: Die Besucher bringen jedes Jahr 2,6 Milliarden Euro in die Region, in Jahren der Baumaschinenmesse sogar 3,6 Milliarden.

Größter Wachstumsmarkt für die Messe München ist China. Die Baumaschinenmesse dort ist ihre zweitgrößte Veranstaltung überhaupt, die Umweltmesse in dem unter Luftverschmutzung leidenden Land wächst rasant, und die Olympischen Spiele in Peking kurbeln das Interesse an der Sportartikelmesse Ispo China an. „Und wer auf der Ispo in Peking war, will dann auch auf die Ispo in München“, sagte Dittrich.

So stärke die Internationalisierung nicht nur die Leitmessen in München als Marken, sondern bringe auch neue Besucher und Aussteller in die Landeshauptstadt. Bei der Ispo München kämen inzwischen 66 Prozent der Besucher und 87 Prozent der Aussteller aus dem Ausland.

Mit Messen im Ausland erwirtschaftet die Messe München heute 22 Prozent ihres Umsatzes, in vier Jahren sollen es über 30 Prozent sein. Soeben hat das Unternehmen den Sprung nach Amerika gewagt: Auch in Brasilien will sie künftig eine Baumaschinenmesse veranstalten. Brasilien ist die neuntgrößte Volkswirtschaft der Welt, steckt aber in einer Rezession - der Preis für den Einstieg sei daher günstig gewesen, erklärte Dittrich. Für den Kauf einer Messe - das heißt den Kauf der Marke, der Aussteller- und der Besucher-Datenbank - würden mitunter zweistellige Millionenbeträge gezahlt.

Vor allem um Medizinkongresse gebe es einen heftigen Wettbewerb. Der Kardiologenkongress im August 2018 zum Beispiel werde 30 000 Besucher nach München bringen - ein gutes Geschäft. „Im Bereich Medizin hat sich München eine tolle Säule aufgebaut“, sagte Messemanager Reinhard Pfeiffer.

Das reine Vermieten von Hallen allein sei aber nicht mehr zukunftsträchtig, sagte Dittrich. Mit der Online-Seite ispo.com habe die Ispo das Schaufenster ins Internet verlängert und Zugang für jedermann geschaffen. Über den chinesischen Amazon-Konkurrenten Alibaba habe die Ispo in zwei Stunden Livestream in China drei Millionen Likes erhalten, und ein als Sponsor genannter Rucksackhersteller habe in dieser Zeit 2000 Rücksäcke verkauft.

Ein anderes Beispiel für Chancen der Digitalisierung seien Messe-Apps, über die Besucher vom Messeticket über Parkschein, Taxiruf und U-Bahn-Fahrplan bis zur Reservierung im Restaurants alles in einem Paket bekommen. Künftig will die Messe fünf Prozent ihres Umsatzes mit digitalen Produkten erzielen.

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