Berlin:Fachkräftemangel: Unternehmen fürchten Wachstumsschwäche

Berlin (dpa/bb) - Ein Dreivierteljahr brauchen Brandenburger Sanitärbetriebe, um Stellen neu zu besetzen. In Berlin suchen Unternehmen mehr als vier Monate nach Energietechnikern - solche Engpässe gefährden aus Sicht der Wirtschaft immer stärker das Wachstum in beiden Ländern. "Nach dem langen Aufschwung der vergangenen Jahre wird es immer schwieriger, passendes Personal zu finden", sagte Christian Amsinck, der Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg am Mittwoch.

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Berlin (dpa/bb) - Ein Dreivierteljahr brauchen Brandenburger Sanitärbetriebe, um Stellen neu zu besetzen. In Berlin suchen Unternehmen mehr als vier Monate nach Energietechnikern - solche Engpässe gefährden aus Sicht der Wirtschaft immer stärker das Wachstum in beiden Ländern. „Nach dem langen Aufschwung der vergangenen Jahre wird es immer schwieriger, passendes Personal zu finden“, sagte Christian Amsinck, der Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg am Mittwoch.

Er rechnet in diesem Jahr noch mit 2 Prozent Wirtschaftswachstum in Berlin und 1,5 Prozent in Brandenburg. In Berlin entspräche das einer weiteren Konjunkturabkühlung, dort legte das Bruttoinlandsprodukt im vergangenen Jahr nach Branchenschätzung um 2,7 Prozent zu.

Knapp jede zweite frei werdende Stelle in Berlin werde inzwischen mit Ausländern besetzt, in Brandenburg seien es mehr als 60 Prozent, oft Osteuropäer. Die Wirtschaft sei auf ausländische Fachkräfte angewiesen. Außerdem müssten Hochschulabsolventen in der Region gehalten und mehr duale Studienplätze angeboten werden.

Der Spitzenverband hat in der Hauptstadt ein weiteres Wachstumshindernis ausgemacht: ein zunehmend investorenfeindliches Klima. Beispiele seien die Proteste gegen eine Ansiedlung von Google in Kreuzberg, die den Konzern zurückschrecken ließen, und das geplante Volksbegehren mit dem Ziel, den Immobilienkonzern Deutsche Wohnen zu enteignen.

Eine Enteignung bringe keine einzige der dringend benötigten zusätzlichen Wohnungen, argumentierte Amsinck. Die rot-rot-grüne Landesregierung müsse sich gegen das Volksbegehren positionieren. „Hier braucht es eine klare Ansage“, forderte Amsinck. „Es gibt überhaupt keinen Grund, sich wegzuducken.“

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