Trotz Rettungsmilliarden:Renditen für spanische Papiere steigen gefährlich

Die Krise um Spanien spitzt sich zu: Trotz der zugesagten Rettungsmilliarden schwindet das Vertrauen der Finanzmärkte. Die Zinsen, die Spanien für Kredite zahlen muss, legen rasant zu - und liegen mittlerweile über einer kritischen Marke.

Die Finanzmärkte setzen Spanien massiv unter Druck: Am Donnerstag stieg die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen über die Marke von sieben Prozent. Anleger fürchten nun, dass Spanien nach der Herunterstufung durch Moody's nun doch ganz unter den Rettungsschirm schlüpfen muss, sagte ein Händler.

Die Renditen zeigen, zu welchem Zinssatz sich Spanien neues Geld besorgen kann. Sätze in der Größenordnung wie sie jetzt die Iberer zahlen müssen, machen es für einen hoch verschuldeten Staat extrem teuer, sich am Kapitalmarkt zu finanzieren.

Sowohl Irland als auch Portugal suchten zuletzt unter dem Rettungsschirm Zuflucht, als die Renditen ihrer Staatspapiere über die Sieben-Prozent-Marke stiegen - darum wird sie zuweilen als kritische Grenze bezeichnet. Viele Länder außerhalb der Eurozone zahlen zwar mehr Zinsen als sieben Prozent, doch dort ist dann meist auch die Inflationsrate entsprechend hoch, was die Rückzahlung der Kredite wieder vereinfacht. In der Euro-Zone ist das nicht der Fall.

Spanien hat ebenfalls angekündigt, unter den Rettungsschirm zu gehen, allerdings nur im Rahmen eines Programms zur Revitalisierung der Banken. Bis zu 100 Milliarden Euro wollen die EU-Finanzminister dafür als Not-Kredit bereitstellen.

Die Ratingagentur Moody's hatte am Vorabend die Kreditwürdigkeit Spaniens herabgestuft. Die Rettungskredite für die Finanzinstitute würden den Schuldenstand des Landes weiter erhöhen, so die Begründung.

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