Die Ratingagentur Moody's hat Spaniens und Zyperns Kreditwürdigkeit herabgestuft. Die Bonität Spaniens sei um drei Stufen von der Note A3 auf die Note Ba3 gesenkt worden, teilte Moody's mit. Zyperns Bonität wurde um zwei Noten gesenkt. Die Bewertung laute nun Ba3 nach zuvor Ba1, so die Agentur. Zudem drohte Moody's mit einer weiteren Herabstufung.
Die Herabsetzung erfolgte wenige Tage, nachdem Madrid die Zusicherung der Eurozone erhielt, Spaniens angeschlagene Banken mit bis zu 100 Milliarden Euro krisenfest zu machen. Dies werde Spaniens Schuldenlast weiter erhöhen, erklärte Moody's zur Begründung.
Spanien ist finanziell in Bedrängnis, weil es seinen unter einer geplatzten Immobilien- und Kreditblase leidenden Bankensektor vor dem Zusammenbruch bewahren muss. Dafür können der derzeitige Eurorettungsfonds EFSF und der künftige Dauerfonds ESM Hilfen vergeben, die an weniger strenge Auflagen als etwa die Hilfen für Griechenland geknüpft sind. Das vor knapp einem Jahr beschlossene Instrument wurde bislang noch nicht angewandt. Zudem müsste Spanien den ESM vor privaten Gläubigern zurückzahlen, das kann Investoren abschrecken.
Grund für die Herabstufung Zyperns seien die gestiegenen Risiken, die von Griechenland ausgingen, erklärte Moody's. Zypern steckt tief in der Rezession. Das Mittelmeerland belasten neben der europaweiten Schuldenkrise vor allem Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen und die Folgen für das heimische Bankensystem. Der Finanzminister hatte bereits angedeutet, dass Zypern den Rettungsschirm anrufen könne. Das Land steht für lediglich 0,2 Prozent der gesamten Wirtschaftskraft in der Euro-Zone.