Reisebranche:FTI bekommt einen neuen Chef

FTI ist Europas drittgrößtes Reiseunternehmen. (Foto: Chris Emil Janssen/imago images)

Europas drittgrößer Reiseanbieter baut seine Führungsspitze um. Die Veränderung dürfte eine Reaktion auf mehrere interne Krisen sein.

Von Lea Hampel

Europas drittgrößtes Reiseunternehmen FTI bekommt ab Juli einen neuen Geschäftsführer. Wie gestern bekannt wurde, wechselt der bisherige Geschäftsführer Ralph Schiller in den Aufsichtsrat. Sein Nachfolger wird Karl Markgraf, der seit 2022 als Chief Information Officer (CIO) im Unternehmen ist und künftig in einer Doppelrolle als Geschäftsführer und CIO für das Reiseunternehmen arbeiten wird. Auch im Aufsichtsrat stehen Veränderungen an, Naguib Sawiris wird als Hauptanteilseigner künftig dem Gremium vorstehen, Ralph Schiller wird stellvertretender Vorsitzender.

Das Münchner Unternehmen kündigte an, mit dem neuen Geschäftsführer Markgraf vor allem die Digitalisierung voran treiben zu wollen. "Mit seiner umfangreichen Erfahrung in den Bereichen IT und Digitalisierung ist Karl Markgraf die ideale Besetzung, um unser Unternehmen in die Zukunft zu führen und sicherzustellen, dass die bereits angelaufenen Change-Initiativen greifen", sagte Sawiris.

Die Gründe dürften jedoch weiter reichen. Wie Recherchen des Business Insider Anfang des Jahres offengelegt hatten, ist Schiller offenbar wegen Betrug vorbestraft. Zudem stand in diesem Frühjahr zeitweise im Raum, dass die zur Rewe-Gruppe gehörende DER Touristik FTI übernehmen könnte. Außerdem ist FTI derzeit in eine brancheninterne Affäre um die Weitergabe von Kundendaten verwickelt. Die dürfte auch ein dafür Grund sein, dass unter anderem Wolfgang Altmüller, Vorstand der Rosenheimer Volksbank Raiffeisenbank, den FTI-Aufsichtsrat verlassen wird.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusWirecard-Prozess
:"Wirecard war ein Sauhaufen von A bis Z"

Im Wirecard-Prozess geht es plötzlich nicht mehr nur um Zahlen, sondern auch ums Private. Markus Brauns Verteidiger sieht damit "eine rote Linie überschritten" und kündigt Konsequenzen an.

Von Johannes Bauer

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: