SXSW:Jung, Start-up-Gründer - und Moslem

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Besucher der Tech-Konferenz SXSW in Austin, Texas. (Archivbild) (Foto: REUTERS)

Die Tech-Szene wird dominiert von weißen Männern. Beim Branchentreffen SXSW in Austin wollen aber auch junge Muslime zeigen, dass sie erfolgreiche Internet-Unternehmer sind.

Von Kathrin Werner, Austin

Frauen mit Kopftuch. Menschen mit brauner Haut. Männer mit langen Bärten, die aussehen, als seien sie ernst gemeint und nicht nur ein Mode-Accessoire. Bei der riesigen Messe South by Southwest (SXSW), zu der sich gerade Zehntausende Menschen in Austin in Texas treffen, sieht man nur wenig davon. Die Messe ist ein Abbild der Branche, die sich hier versammelt: Internet, Hightech, Medien und Film sind dominiert von weißen Männern. Darum sieht man in Austin im Moment vor allem: weiße Männer.

Doch das ändert sich. Bei zumindest einer Podiumsdiskussion saßen auf dem Podest und in den Zuschauerreihen: Frauen mit Kopftuch. Menschen mit brauner Haut. Männer mit langen Bärten, die aussehen, als seien sie ernst gemeint und nicht nur ein Mode-Accessoire. Sie sind Muslime und gleichzeitig Teil der SXSW-Welt. Noch sind sie unterrepräsentiert, aber ihre Zahl wächst. "Es gibt eine riesige Zahl Menschen, die stolze Muslime sind, aber im Westen voll integriert sind", sagt Shazia Saleem, eine junge Gründerin, die selbst Kopftuch trägt. "Sie sind eine riesige Zielgruppe."

Morddrohungen für religiös einwandfreies Essen

Nach und nach wächst die Zahl der Startups, die von Muslimen gegründet werden und sich an Muslime richten. Saleems Firma I Eat Food zum Beispiel verkauft Fertiggerichte in 300 britischen Supermärkten und in Ländern im Nahen Osten und Singapur. Alles ist halal, entspricht also den muslimischen Religions- und Nahrungsvorschriften. Saleem lebt mit Morddrohungen.

Wachsender Islam-Hass in den USA und Europa ist einer der Gründe, warum die muslimische Start-up-Szene mehr von sich erzählen muss, glaubt Seriengründer Shahed Amanullah. Er hat eine Startup-Schmiede speziell für muslimische Jungunternehmer gegründet. "Wenn wir über Muslime und Internet reden, sprechen wir immer nur darüber, wie sich Islamismus und Hass im Netz verbreiten", sagt er. "Doch hinter den Überschriften passiert gerade etwas Wunderbares."

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