Streik der Lokomotivführer:Am Aschermittwoch fängt alles erst an

Die Lokführer kündigen für den Abend ihre erste Streikaktion an. Das Ziel der Gewerkschaft ist zwar der Güterverkehr - doch die Arbeitsniederlegung dürfte auch Auswirkungen auf Bahnreisende haben.

Nun beginnt die ernste Phase des Streiks: Die Lokführer beginnen ihre bundesweite Arbeitsniederlegung noch am Mittwochabend, allerdings vor allem im Güterverkehr. Der bundesweite Ausstand solle um 20 Uhr starten, bestätigte ein Sprecher der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) in Frankfurt. Zur Dauer machte der Sprecher keine Angaben.

Am Mittwochabend bestreiken die Lokomotivführer den Güterverkehr. (Foto: dpa)

Nachdem es zunächst so ausgesehen hatte, als sei der Personenverkehr nicht betroffen, sagte ein Sprecher später, Auswirkungen auf den Personenverkehr seien nicht auszuschließen. Die Lokführer strebten zwar an, die nächsten Haltepunkte anzufahren. Es könne aber sein, dass streikende Güterzüge die Strecken blockieren würden.

Bei einer Urabstimmung der Gewerkschaft hatte sich eine große Mehrheit für unbefristete Streiks ausgesprochen. In den vergangenen Wochen mussten Hunderttausende Bahnreisende wegen Warnstreiks bereits mehrfach Ausfälle und Verspätungen hinnehmen.

Die Speditionsbranche bezweifelt, dass sie im großen Stil zusätzliche Transporte übernehmen kann. "Die Frage ist, inwieweit Speditionen überhaupt Kapazitäten frei haben", sagte ein Sprecher des Deutschen Speditions- und Logistikverbands (DSLV) den Stuttgarter Nachrichten. Viele Betriebe hätten in der Krise Kapazitäten abgebaut, kleinere Unternehmen seien seither ganz vom Markt verschwunden.

Beim vergangenen Lokführerstreik im Jahr 2007 hatten zahlreiche Unternehmen einen Teil ihrer Warentransporte von der Schiene auf die Straße verlegt. Sie wollten damit die Folgen des Streiks für die Versorgung ihrer Werke mit Teilen und für die Auslieferung fertiger Produkte eindämmen.

© sueddeutsche.de/AFP/dpa/aum - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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