Stahl - Berlin:Thyssenkrupp-Chef: Stahlkocher behalten Mitbestimmungsrecht

Essen (dpa) - Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger hat die Stahlfusion mit dem indischen Unternehmen Tata verteidigt, die allein in Deutschland rund 2000 Jobs kosten soll. "Wir gehen diesen Schritt mit Tata, damit Zehntausende deutsche Arbeiter auch in Zukunft noch Stahl hier produzieren können. Sie sollen ein sichereres Zuhause bekommen", sagte Hiesinger der "Bild"-Zeitung (Mittwoch).

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Essen (dpa) - Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger hat die Stahlfusion mit dem indischen Unternehmen Tata verteidigt, die allein in Deutschland rund 2000 Jobs kosten soll. "Wir gehen diesen Schritt mit Tata, damit Zehntausende deutsche Arbeiter auch in Zukunft noch Stahl hier produzieren können. Sie sollen ein sichereres Zuhause bekommen", sagte Hiesinger der "Bild"-Zeitung (Mittwoch).

Beim Abbau von Arbeitsplätzen hielten sie sich an die Obergrenze "von bis zu 2000 Stellen in den nächsten Jahren". Wie es danach weitergehen soll, ließ Hiesinger offen. "Keiner kann natürlich heute sagen, was in fünf oder zehn Jahren ist." Gegen den Zusammenschluss mit Tata hatten Gewerkschafter und Tausende Mitarbeiter protestiert.

Mitarbeitern in Deutschland sagte Hiesinger zu, sie würden ihre Mitbestimmungsrechte behalten, auch wenn die neue Zentrale der Sparte in Amsterdam liegt: "Die deutschen Stahlkocher behalten ihre Montanmitbestimmung so wie sie heute ist." Das Gesetz regelt seit den 1950er Jahren die Zusammensetzung von Aufsichtsräten in großen Kohle-, Bergbau- und Stahlbetrieben.

Aufsichtsräte sollen demnach paritätisch mit Arbeitnehmer- und Eigentümervertretern besetzt sein. In Pattsituationen entscheidet die Stimme eines zusätzlichen neutralen Mitglieds. In dem Interview erklärte Hiesinger, er nehme "die Emotionen" der Mitarbeiter ernst. "Aber ein Vorstand darf vor Problemen die Augen nicht verschließen." Gemeinsam mit Tata würden sie die Möglichkeit haben, bei Einkauf, Entwicklung, Verwaltung und Forschung Millionen zu sparen.

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