Zirndorf:Gerichtsstreit über Hitzepausen bei Playmobil-Hersteller

Zirndorf (dpa/lby) - Der Playmobil-Hersteller Geobra Brandstätter streitet sich bald vor Gericht mit Betriebsratsmitgliedern wegen Hitzepausen. Das fränkische Unternehmen hat einen Antrag gegen acht Betriebsratsmitglieder vor dem Arbeitsgericht Nürnberg eingereicht, wie eine Gerichtssprecherin am Montag sagte. Der Vorwurf: Die Betriebsratsmitglieder sollen eigenmächtig - ohne Beschluss des Gremiums - mündlich und schriftlich wegen der großen Hitze in diesem Sommer zu zehnminütigen Arbeitsunterbrechungen aufgerufen haben.

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Zirndorf (dpa/lby) - Der Playmobil-Hersteller Geobra Brandstätter streitet sich bald vor Gericht mit Betriebsratsmitgliedern wegen Hitzepausen. Das fränkische Unternehmen hat einen Antrag gegen acht Betriebsratsmitglieder vor dem Arbeitsgericht Nürnberg eingereicht, wie eine Gerichtssprecherin am Montag sagte. Der Vorwurf: Die Betriebsratsmitglieder sollen eigenmächtig - ohne Beschluss des Gremiums - mündlich und schriftlich wegen der großen Hitze in diesem Sommer zu zehnminütigen Arbeitsunterbrechungen aufgerufen haben.

Dies sei eine so schwerwiegende Verletzung von gesetzlichen Pflichten sowie des Betriebsverfassungsgesetzes, dass ein Ausschluss der Mitglieder aus dem Betriebsrat gerechtfertigt sei. Nach Entscheidungen des Bundesarbeitsgerichts sei ein Ausschluss aus dem Betriebsrat gerechtfertigt, wenn durch das Verhalten der Mitglieder die Funktionsfähigkeit des Betriebsrats erstlich bedroht sei oder lahmgelegt werde, sagte die Gerichtssprecherin. Zuerst hatte die „Süddeutsche Zeitung“ über den Streit berichtet.

Weder das Unternehmen noch die Gewerkschaft IG Metall, der die betroffenen Betriebsräte angehören, wollten sich zu dem laufenden Verfahren äußern. Der IG-Metall-Bevollmächtigte Klaus-Dieter Winnerlein sagte lediglich: „Wir können das nicht nachvollziehen.“ Die Vorwürfe entbehrten jeder Grundlage. Ein Sprecher von Geobra Brandstätter betonte, das Unternehmen habe wegen der großen Hitze frühzeitig zahlreiche Maßnahmen ergriffen - etwa Lüftungssysteme verändert und Wasserspender aufgestellt. Verhandelt werden soll am Montag in zwei Wochen (17. September).

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