Spanien:Hacker legen Polizeiserver lahm

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Nach der Festnahme von drei Mitgliedern haben spanische Internet-Aktivisten der Gruppe "Anonymous" die Homepage der spanischen Polizei lahmgelegt. Sie bombardierten die Seite so lange mit Anfragen, bis der Server zusammenbrach.

Internet-Aktivisten haben nach der Festnahme von drei Mitgliedern ihres Netzwerks die Homepage der spanischen Polizei lahmgelegt. Wie der staatliche Rundfunk RNE berichtete, hatte die Organisation "Anonymous" die Internetseite der Polizei so massiv mit Anfragen bombardiert, dass der Server zusammenbrach. In einer Mitteilung bekannte sich die Gruppe zu der Attacke. Darin betonte sie, dass ihre Mitglieder keine Terroristen seien, sondern Bürger, die sich für ihre Rechte einsetzten.

Anonymous-Mitglieder demonstrieren in Madrid. (Foto: AP)

Die spanische Polizei hatte am Freitag die Festnahme von drei Männern bekanntgegeben, die für die Internet-Angriffe auf den japanischen Elektronikkonzern Sony und auf die Webseiten mehrerer Regierungen verantwortlich gewesen sein sollen. Das Trio bildete nach Angaben der Ermittler die Führung der spanischen Abteilung des international agierenden Netzwerks "Anonymous".

Mitte April waren Unbekannte in die Sony-Netzwerke eingebrochen. Dabei wurden möglicherweise die Daten von mehr als 100 Millionen Kundenkonten gestohlen. Das Unternehmen schloss nicht aus, dass darunter auch Kreditkarten-Informationen waren.

Seit dem ersten großen Angriff rissen die Attacken auf Sonys Netzwerke und diversen Webseiten, unter anderem von Sony-Ericsson, nicht ab. Die Festgenommenen stehen nach Angaben der spanischen Polizei außerdem in Verdacht, an den Angriffen auf die Internetseiten mehrerer Banken sowie der Regierungen von Ägypten, Algerien, Libyen, Iran, Chile, Kolumbien und Neuseeland beteiligt gewesen zu sein.

Währenddessen mussten die Demonstranten ihre Zeltlager in den Zentren von Madrid und Barcelona weitgehend räumen. "Wir gehen nicht weg, sondern wir breiten uns auf die verschiedenen Stadtviertel aus", sagte ein Sprecher in Madrid. Die Besitzer von Gaststätten und Läden in der Umgebung der Camps hatten sich über finanzielle Verluste beklagt und die Polizei zu einer Räumung der Lager aufgefordert.

Einzelne Bewohner des Protestcamps in der spanischen Hauptstadt kündigten allerdings an, "auf individueller Basis" mit ihren Zelten auf dem Platz Puerta del Sol zu bleiben. Die Bewegung der "Indignados" (Empörte), die nach dem Beginn der Proteste am 15. Mai auch "15-M" genannt wird, hatte für die kommenden Wochen weitere Kundgebungen angekündigt.

Die "spanische Revolution" hatte im Mai Zehntausende auf die Beine gebracht und weltweit für Aufsehen gesorgt. Die Proteste richten sich unter anderem gegen die hohe Arbeitslosigkeit in Spanien, gegen Korruption sowie die Macht der Banken und der großen Parteien.

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