SZ-Wirtschaftsgipfel:"Viele in der Schweiz haben gedacht: Wir können ein bisschen zuschauen, was passiert"

Lesezeit: 3 min

Gilt als "graue Eminenz" in der Politik in Bern: Walter Thurnherr, der Schweizer Bundeskanzler. (Foto: Friedrich Bungert)

Walter Thurnherr ist Bundeskanzler der Schweiz, im Dezember gibt er sein Amt ab. Das schafft Freiheit - auch im Blick auf das eigene Land, etwa in der Debatte um die Neutralität im Ukraine-Krieg.

Von Stephan Radomsky, Berlin

Den studierten Physiker hört man Walter Thurnherr nur kurz an, den erfahrenen Diplomaten schon eher. "Demokratie ist nicht der Normalzustand", mahnt der Bundeskanzler der Schweiz. Man müsse sie schon "tragen, stützen, sie verteidigen, und manchmal sogar für sie kämpfen", sagt er zur Eröffnung des SZ-Wirtschaftsgipfels am Montag in Berlin. "Und das erfordert Mut." Auch den Mut, sich die Zeit zu nehmen, um zu Entscheidungen zu kommen. Demokratie sei eben ein Lernprozess, sagt Thurnherr. Und ja, manchmal sei sie auch schwerfällig - er wisse, wovon er da spreche. "In der Schweiz entscheidet eigentlich niemand, es bremsen alle ein bisschen." Sein Land sei eine riesige "Konsultationswaschmaschine", sagt Thurnherr nur halb im Spaß. "Alle werden zu allen Dingen ständig gefragt."

Zur SZ-Startseite

SZ PlusExklusivElektroautos
:BMW und die Mär vom sauberen Kobalt

Der Abbau des Rohstoffs in Marokko ist offenbar nicht so nachhaltig wie behauptet. Ein BMW-Lieferant soll dort gegen Umwelt- und Arbeitsschutzregeln verstoßen.

Von Ben Heubl, Celia Izoard, Christina Kunkel und Mauritius Much

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: