Stralsund (dpa/mv) - Das Kreuzfahrtschiff "Crystal Endeavor" ist am Montag von einer dreitägigen Probefahrt zum Stralsunder Standort der MV-Werften zurückgekehrt. "Das Verhalten des Schiffes ist laut Kapitän sehr gut", teilte Erprobungsleiter Jörn Spindler mit. Unter anderem die Navigations- und Antriebssysteme seien erfolgreich getestet worden. "Insgesamt können wir sehr zufrieden sein."
Das in Stralsund gebaute Schiff mit 100 Kabinen war am Freitag zu einer ersten Testfahrt aufgebrochen. Die nächste ist laut MV-Werften für April geplant. Bis dahin soll der Innenausbau nahezu abgeschlossen sein. Dieser sei wegen der luxuriösen Ausstattung besonders aufwendig. Das Schiff ist laut Unternehmen zu mehr als 90 Prozent fertig. Die "Crystal Endeavor" ist das erste von zwei eisgängigen Expeditions-Kreuzfahrtschiffen, deren Bau in Stralsund geplant war.
Die Finanzierung der Schiffsneubauten auf den MV-Werften - darunter auch riesige Kreuzfahrtschiffe der Global-Klasse - ist unsicher. Der asiatische Mutterkonzern Genting Hongkong, der die MV-Werften 2016 übernommen hatte, um dort für den eigenen Bedarf Kreuzfahrtschiffe bauen zu lassen, war in Folge der Corona-Krise in Schieflage geraten. Im Februar hatte die Leitung der MV-Werften angekündigt, dass mehr als ein Drittel der rund 3000 Stellen in Wismar, Rostock und Stralsund gestrichen werden sollen. Als besonders gefährdet gilt der Standort in Stralsund. Mit Hilfe von staatlichen Kreditbürgschaften soll die Fertigstellung der Schiffe und der Erhalt der Werften gewährleistet werden.
© dpa-infocom, dpa:210308-99-737336/2