Samsung-Präsentation:Das Galaxy Note 9 lockt mit einem Bluetooth-Stift

Lesezeit: 2 Min.

DJ Koh präsentiert das neue Galaxy Note 9 in New York. (Foto: REUTERS)
  • Samsung hat in New York das Galaxy Note 9 vorgestellt.
  • Der Stift, mit dem sich das Smartphone bedienen lässt, wird im Gerät steckend aufgeladen und kann sowohl für Selfies als auch zum Weiterklicken genutzt werden.
  • Weitere große Innovationen bietet Samsung nicht und bringt auch einen sprachgesteuerten Lautsprecher auf den Markt.

Von Helmut Martin-Jung

Ein "one more thing" war es gerade nicht. Immerhin aber hatte Samsung bei der Präsentation seines neuen Smartphone-Flaggschiffs Galaxy Note 9 in New York noch ein Gerät in petto, das nicht schon vorher bekannt war: Einen - dem ersten Eindruck nach aber eher unspektakulären - vernetzten Lautsprecher.

Das Note 9 setzt evolutionär die Reihe der Phablets fort, großer Handys also, wobei das Besondere beim Note die Möglichkeit ist, dass man es mit einem Stift bedienen kann. Der steckt auch beim Note 9 wieder im Handy, was dieses Mal besonders sinnvoll ist, denn er wird im Gerät auch aufgeladen. Das war bei den Vorgängern nicht der Fall. Der neue Stift ist nun per Bluetooth-Low-Energy-Funk mit dem Handy verbunden. Das macht es möglich, den Stift als Fernbedienung zum Beispiel für Selfies zu nutzen oder auch - ebenfalls live vorgeführt - zum Weiterklicken einer Präsentation.

Samsung
:Das ist das neue Galaxy Note 9

Samsung hat in New York das neueste Modell seiner Smartphone-Reihe mit Stift vorgestellt. Für rund 1000 Euro bekommen Käufer Spitzentechnik, aber keine echten Innovationen.

Ebenfalls neu: Um das Note wie einen Computer an einem großen Monitor zu nutzen, braucht es nun keine Dockingstation mehr, es reicht ein kleiner Adapter, der den USB-C-Anschluss des Handys an ein HDMI-Kabel übergibt. Vielreisende müssen also nicht mehr die Dockingstation mitnehmen, um im Hotel den Fernseher als großen Monitor zu nutzen.

Bei der Kamera hat Samsung die Technik des im Februar vorgestellt Galaxy S9 ein wenig verbessert, auch die Kamera-Software wurde aufgebohrt. "Jeder Schuss ist sofort Instagram-ready", versprach Samsung in der Präsentation. So sollen etwa Farbstiche automatisch korrigiert werden. Der Bildschirm des Phablets ist noch ein bisschen größer geworden, seine Diagonale misst nun gut 16 Zentimeter. Schon die Einstiegsvariante kommt mit 128 Gigabyte Speicher, bis zu 512 sind möglich, dazu weitere 512 Gigabyte auf einer Speicherkarte, die Samsung demnächst präsentieren will.

Das "leistungsstärkste Smartphone der Welt", wie Samsungs Spartenchef DJ Koh das Note 9 nannte dürfte es allerdings nicht ganz leicht haben. Ihm geht es ähnlich wie dem Galaxy S9. Das brachte zwar eine verbesserte Kamera mit, hob sich aber im Design und auch von der Leistungsfähigkeit nicht weit genug vom Vorgängermodell ab. Die Rechnung bekam Samsung an den Ladentheken, das S9 verkaufte sich unter den Erwartungen, die Preise sind stark gefallen, ab 530 Euro ist man dabei. Auch das Note 8 gibt es mittlerweile schon ab 600 Euro. Ob der Bluetooth-Stift reicht als Verkaufsargument, darf man bezweifeln - auch wenn die Idee an sich gut ist.

Vielleicht hilft die Kooperation mit Spotify

Samsungs neue Smartwatch, schlicht Galaxy Watch genannt, bietet eigentlich auch kaum etwas, das sie vom Wettbewerb abhebt. Sie soll "mehrere Tage" mit einer Akkuladung durchhalten, genauer spezifizierte Samsung das nicht. Wasserdicht ist sie, erkennt sechs der häufigsten Fitness-Sportarten automatisch, tracken kann sie wesentlich mehr, außerdem enthält sie auch eine programmierbare SIM-Karte und ein LTE-Funkmodul. Damit kann man auch ohne Handy telefonieren und Nachrichten empfangen.

Während von der Uhr schon gemunkelt wurde und vom Note 9 nahezu alle Details vorab bekannt waren, war es Samsung gelungen, seinen Einstieg in die Welt der sprachgesteuerten Lautsprecher einigermaßen geheim zu halten. Ob das Gerät mit seinem etwas gewöhnungsbedürftigen Design - eine Art Kessel auf drei Beinen - viele Freunde finden wird, ist eher ungewiss. Denn als Sprachsteuerung kommt Samsungs eigener Assistent Bixby zum Einsatz. Der spricht bis dato allerdings nur Englisch oder Koreanisch.

Helfen könnte Samsung da schon eher die angekündigte Kooperation mit dem schwedischen Streaming-Anbieter Spotify. Dessen Chef Daniel Ek kündigte in der Präsentation an, dass Spotify-Kunden ihre Konten auf allen Samsung-Geräten nutzen könnten. Genaueres dazu wird es spätestens geben, wenn das Note 9 am 24. August auf den Markt kommt. Das Einstiegsmodell kostet 999 Euro, das Spitzenmodell mit 512 Gigabyte Speicher ziemlich Apple-ähnliche 1249 Euro.

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