"Reden wir über Geld" mit Andreas Gabalier:"Ich fahre nicht wie Justin Bieber jede Woche einen Q7 an die Wand"

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Der selbsternannte "Volks-Rock'n'Roller" Andreas Gabalier legt sein Geld lieber konservativ an. (Foto: dpa)

Der Volksmusiker Andreas Gabalier erzählt im Interview, dass er trotz dicker Brieftasche bescheiden geblieben sei. Den Erfolg als Musiker habe er seiner Oma zu verdanken - und seinem Hüftschwung.

Von Angelika Slavik und Caspar Busse

Andreas Gabalier hat ein ziemlich gutes Jahr hinter sich. Der Österreicher, von den Medien gerne als "Alpen-Elvis" bezeichnet, ist im Sommer vor mehr als 70 000 Menschen im Olympiastadion aufgetreten. Dann hat ihn der Musiksender MTV eingeladen, ein "Unplugged"-Konzert zu spielen - so wie einst Nirvana, Bryan Adams oder Bon Jovi.

Das ist die vielleicht größte Ehre, die die Pop-Industrie zu bieten hat. Gabalier allerdings verdient sein Geld mit einer sehr speziellen Mischung aus Hüftschwung und Humptata. Er selbst nennt sich einen "Volks-Rock'n'Roller". Dass er damit den Geschmack der Massen trifft, ist kein Zufall, erzählt Gabalier. In der Marketing-Vorlesung an der Uni habe er gelernt, es sei immer besser, eine neue Idee zu haben, als bloß eine bestehende zu verbessern.

Gabalier kommt aus bescheidenen Verhältnissen

Das habe er umgesetzt: "Ich wollte kein Schlagerstar oder Volksmusiker sein, nur weil ich Dialekt singe und Lederhose trage", sagt Gabalier. Ein typischer Rocker sei er aber auch nicht. Deshalb habe er den Begriff des Volks-Rock'n'Rollers erfunden - und damit den Nerv der Zeit getroffen. "Damals gab es nach der Finanzkrise viel Unsicherheit, die Leute haben sich auf ihr Daheim besonnen, wieder auf alte Werte und Tradition konzentriert." Da habe seine Musik genau gepasst.

Gablier stammt aus bescheidenen Verhältnissen, Geld sei in der Familie immer knapp gewesen. Er erinnere sich, wie sein Vater früher die Rechnungen in zwei Stapel sortiert habe: Der erste Stapel wurde gleich bezahlt, beim zweiten erstmal die Mahnung abgewartet. Das helfe ihm auch jetzt, wo er ein "dickeres Brieftascherl" habe, wie Gabalier es nennt: "Ich fahre nicht wie Justin Bieber jede Woche einen Q7 an die Wand".

Im Interview verrät Gabalier, wofür er sein Geld stattdessen ausgibt, warum er es bedauert, ein konservativer Anleger zu sein und wie er sich gefühlt hat, als das erste Mal eine Frau seinetwegen in Ohnmacht gefallen ist.

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