Protestaktion:Apotheken am Mittwoch aus Protest teilweise geschlossen

Ein Plakat hängt an einer geschlossenen Apotheke in Hamburg. (Foto: Daniel Bockwoldt/dpa)

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Hamburg (dpa/lno) - Kundinnen und Kunden von Hamburger Apotheken haben am Mittwoch zeitweise vor verschlossenen Türen gestanden: Wegen einer bundesweiten Protestaktion hatten viele Apotheken von 13.00 Uhr bis 16.00 Uhr geschlossen. Rund 90 Prozent der Geschäfte hätten sich an der Aktion beteiligt, hieß es vom Hamburger Apothekerverein. Die Versorgung der Bevölkerung während der Protestaktion war durch Notdienst-Apotheken sichergestellt. 

Die Apothekenteams hatten so auch die Möglichkeit, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) beim Deutschen Apothekertag live im Internet zu hören, teilte die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) mit. Bei dem Apothekertag in Düsseldorf kommen mehr als 300 Delegierte aus allen Teilen Deutschland zusammen.

Die Stimmung in der Branche ist schlecht. Bei einer aktuellen, repräsentativen ABDA-Umfrage gaben rund zwei Drittel (63,6 Prozent) der Befragten Apothekenbetreiber an, sie befürchteten, dass sich die wirtschaftliche Lage ihrer eigenen Apotheke in den nächsten zwei bis drei Jahren verschlechtern werde. Für die Branche sahen sogar über 80 Prozent der Befragten düstere Zukunftsperspektiven.

Die Apothekerverbände fordern deshalb eine rasche Erhöhung der Apothekenvergütung um 2,7 Milliarden Euro pro Jahr sowie für die Zukunft eine automatisierte Kopplung des Honorars an die Kostenentwicklung. Der für die Apothekenhonorierung besonders wichtige Festzuschlag auf die per Rezept verordneten Medikamente sei zuletzt 2013 erhöht worden, begründet die ABDA die Forderung.

© dpa-infocom, dpa:230927-99-355842/2

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