Im Land der Autobauer kaufen sich immer weniger Menschen ein Auto. Die Zulassungen in Deutschland sind im März um 17,1 Prozent im Vergleich zum gleichen Monat im Vorjahr eingebrochen. Das sind nur noch 280.000 Neuzulassungen. Insgesamt wurden in der EU 1,3 Millionen Pkw zugelassen, 10,2 Prozent weniger als im März 2012, teilt der europäische Verband der Autohersteller ACEA mit ( PDF).
Der europäische Automarkt schrumpft seit Längerem. Der Einbruch im März war bereits der 18. Rückgang in Folge. In Deutschland gingen die Zahlen noch deutlich stärker zurück als in Spanien, Italien oder Polen. Großbritannien ist das einzige große europäische Land, in dem die Zulassungen im Vergleich mit dem Vorjahresmonat ansteigen.
Grund für die rückläufigen Zulassungen ist vor allem die Krise auf dem Kontinent. Schwächelnde Staaten wie Griechenland und Spanien haben die größten, zweistelligen Einbrüche bereits hinter sich. Jetzt verstärkt sich der Rückgang in anderen Staaten. In Finnland und Zypern waren es fast minus 60 Prozent innerhalb eines Jahres. In vielen Staaten kommt noch hinzu, dass sich junge Menschen gar kein eigenes Auto mehr wünschen. Sie nutzen öffentliche Verkehrsmittel oder Konzepte wie Carsharing. Unterhaltungselektronik wie Smartphones und Tablets haben das Auto als Statussymbole teilweise abgelöst. Hersteller setzen auf Exporte aus der EU heraus, vor allem nach Asien.
Abgesehen von Jaguar Land Rover, Honda und Kia sanken die Zulassungen aller Autokonzerne. Besonders hart traf der Einbruch Volkswagen. Unter seiner Hauptmarke verkaufte der Konzern 14,6 Prozent weniger Wagen als im Vorjahr. Das VW-Ergebnis ist deutlich negativ, obwohl in der Statistik auf den ersten Blick ein enormer Zuwachs bei den Luxusmarken des VW-Konzerns auffällt. Zulassungen von Bugatti, Lamborghini & Co. stiegen um 1541 Prozent. Das liegt aber wohl vor allem daran, dass der ACEA erst ab 2012 den Zukauf VWs von Porsche mitzählt.
Zulassungen von Autos des BMW-Konzerns gingen um 4,7 Prozent zurück, jene von Daimler um 1,2 Prozent. Das lag aber vor allem an einem zweistelligen Einbruch bei Smart, Mercedes legte sogar minimal zu.