Panama Papers:Panama beugt sich dem internationalen Druck

Panama Papers: Das Büro der Kanzlei Mossack Fonseca in Panama-Stadt. (Foto: Joe Raedle/Getty Images)
  • Nach erheblichem internationalem Druck will Panama künftig Steuerdaten mit anderen Ländern austauschen.
  • Auch soll es künftig nicht mehr erlaubt sein, anonym Firmen zu besitzen. Das kündigte Panamas Präsident Varela an.

Panama will seinen Ruf als Steueroase abstreifen und sich spätestens von 2018 an am internationalen Austausch von Steuerdaten beteiligen. Das kündigte Präsident Juan Carlos Varela an: "Um einen Missbrauch unseres Steuersystems zu verhindern, wollen wir mit anderen Staaten kooperieren und die Transparenz erhöhen." Zuvor hatte das Land bereits zugesagt, Daten zumindest bilateral auszutauschen. "Panamas Weg zu mehr Transparenz ist unumkehrbar", erklärte Vizepräsidentin Isabel de Saint Malo.

Präsident Varela versprach im Interview mit der japanischen Zeitung Nikkei weiter, die Nutzung anonymer Inhaberaktien in seinem Land künftig zu untersagen. Diese erlauben es den Eigentümern einer Firma, ihre Identität zu verschleiern. "In Zukunft müssen wir wissen, wem ein Unternehmen gehört", sagte Varela.

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Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hatte zuletzt bereits mitgeteilt, sie erwarte, dass Panama am Informationsaustausch teilnehmen werde. Dies bestätigte Präsident Varela nun erstmals.

Die Finanzminister der G-20-Staaten hatten am Wochenende erheblichen Druck auf Steueroasen weltweit aufgebaut: Nach ihrem Treffen in Washington D.C. forderten sie in einer Erklärung alle Länder, Finanzzentren und Überseegebiete auf, sich am geplanten automatischen Informationsaustausch von Steuer- und Finanzdaten zu beteiligen. Die Minister kündigten zudem an, dass nicht kooperationswillige Staaten mit "Abwehrmaßnahmen", also Sanktionen, rechnen müssten.

Die Veröffentlichung Hunderttausender Dokumente aus einer panamaischen Anwaltskanzlei durch ein internationales Recherche-Netzwerk unter Federführung der Süddeutschen Zeitung hat ein Schlaglicht auf Panamas Steuersystem geworfen. Weltweit hatten dort Politiker, Reiche und Prominente anonyme Briefkastenfirmen gegründet. Im Raum steht der Verdacht von Geldwäsche und Steuerhinterziehung.

© SZ/Reuters/Bloomberg/jasch - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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