Dortmund (dpa/tmn) - Sie können vom Homeoffice zurück ins Büro - und wissen gar nicht mehr, wie es dort war? Dann heißt es: Bloß nichts überstürzen. Denn kann man zwischen beidem wählen, ist ein langsamer Übergang sinnvoll. „Gehen Sie zunächst erst einen Tag in der Woche ins Büro und steigern Sie die Tage dann“, rät der Psychologe Nils Backhaus von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).
„Planen Sie, welche Aufgaben am besten wann und wo erledigt werden können“, rät Backhaus. Ein Mittagessen mit Kollegen könne außerdem zum festen Tagesordnungspunkt werden. So wird das Büro zum Ort der formellen und informellen Kommunikation - und das Homeoffice zum Ort für ungestörtes, konzentriertes Arbeiten.
Sollen Mitarbeiter wieder mehr in Präsenz arbeiten, ist auch der Arbeitgeber gefordert: Er gewinnt viele Mitarbeiter für die Idee wieder mehr vor Ort zu arbeiten, indem er Flexibilität erhält. „Das gelingt zum Beispiel, indem der Gleitzeitrahmen ausgedehnt wird“, sagt Backhaus. So lassen sich Fahrten während der Stoßzeiten vermeiden und die Arbeit besser mit Freizeit- und Familienaktivitäten vereinen.
Mitarbeiter wünschen sich Hybridmodell
Das Büro per se ist für Arbeitnehmer attraktiv: „Die meisten Arbeitnehmer wünschen sich ein Mischmodell aus Homeoffice und Büro“, so Backhaus. Während im Homeoffice konzentrierte Tätigkeiten besser ausgeführt werden können, klappt es in der Regel mit der Kommunikation vor Ort besser. Auch kreative Prozesse in der Gruppe sind digital nicht so produktiv wie analog. Das kann man sich zu nutze machen.
Ein dauerhaftes Arbeiten im Büro sollte laut Backhaus dann auch gar nicht das Ziel sein. Gelegentliche Arbeit im Homeoffice sei eine Bereicherung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber.
© dpa-infocom, dpa:230203-99-461038/2