Streamingdienst:Netflix plant ein "Netflix House"

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Das Netflix House sei als fester Standort mit wechselnden Ausstellungen gedacht, so Manager Josh Simon. (Foto: Chris Delmas/AFP)

Der Streamingdienst will Shops und Restaurants eröffnen - mit Gerichten, die an Serien angelehnt sind. Auch ein Squid-Game-Hindernisparcours ist im Gespräch. Was dahintersteckt.

Serien-Fans könnten künftig noch stärker in die Welten ihrer Lieblingssendungen eintauchen: Der Streamingdienst Netflix will in einem "Netflix House" unter anderem Fanartikel verkaufen und an Sendungen angelehnte Gerichte anbieten. Vielleicht könnte es sogar einen Squid-Game-Hindernisparcours geben, angelehnt an die gleichnamige Netflix-Serie. Das sagte Netflix-Manager Josh Simon dem Finanzdienst Bloomberg.

Das Ganze solle demnach eine Mischung aus Einzelhandel, Gastronomie und Live-Erlebnissen werden. Der Streamingdienst plant, die ersten beiden Häuser im Jahr 2025 in den USA zu eröffnen und das Konzept dann international auszuweiten. Netflix hatte zuvor bereits in verschiedenen Städten mit zeitlich begrenzten Erlebnissen und Pop-Up-Shops experimentiert, unter anderem rund um die Erfolgsserie "Stranger Things". Außerdem veranstaltete das Unternehmen an mehreren Standorten einen Tanzball im Stile von Bridgerton - eine amerikanische Serie, die an die Londoner High Society im frühen 19. Jahrhundert angelehnt ist. In Los Angeles soll man sich ab Anfang Dezember Wettbewerben in Anlehnung an die Serie "Squid Game" stellen können.

Das Netflix House sei als fester Standort mit wechselnden Ausstellungen gedacht, sagte Simon. Es wäre der erste permanente Standort des Unternehmens - und ein Zeichen für die wachsende Investition in die Vermarktung seiner Programme und den Aufbau von Fangemeinden um diese herum.

Schon seit Jahren weiten Medienunternehmen ihr Geschäft auf Themenparks, Kostüme, Spielzeug und andere Verbraucherprodukte aus. Sie wollen so ihre Figuren bewerben und zusätzliche Einnahmen erzielen. Für Netflix ist dieses Geschäft aber vergleichsweise neu - die Marketingbemühungen des Unternehmens wurden schon öfter von Film- und Fernsehproduzenten als unzureichend kritisiert. Das Management sieht das "Netflix House" eher als eine Möglichkeit, für seine Titel zu werben, denn als eine bedeutende Einnahmequelle - zumindest für den Moment.

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